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Mai 2005
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TU-Alumnus Wolfgang R. Schmidt gibt Softskill-Seminare an der TU Berlin

Nicht nur die Kenntnis technischer Zusammenhänge ist für Ingenieure wichtig, auch so genannte Softskills sollen im Studium immer mehr Raum einnehmen
Foto: TU-Pressestelle

Prof. Dr. Jürgen Thorbeck vom Institut für Luft- und Raumfahrt und TU-Alumnus Wolfgang R. Schmidt haben in ihrem Berufsleben die gleiche Erfahrung gemacht: Es reicht nicht, wenn man als Ingenieur fachlich gut ausgebildet ist. Wer nicht in der Lage ist, mit Menschen richtig umzugehen, kommt auf der Karriereleiter nicht weit.

Dabei lassen sich viele Dinge der zwischenmenschlichen Kommunikation, die so genannten Softskills, lernen. Zwar ist dies schon längst kein Geheimnis mehr, "dennoch werden diese Fähigkeiten in der universitären Ausbildung noch viel zu stark vernachlässigt", sagt TU-Alumnus Wolfgang R. Schmidt, der 1971 sein Diplom in der Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Berlin ablegte und anschließend viele Jahre als Ingenieur in Führungspositionen in verschiedenen Unternehmen tätig war. Bedingt durch seine Tätigkeit war er selbst oft Teilnehmer an Seminaren für Führungskräfte, begann sich im Laufe der Zeit mehr und mehr für dieses Thema zu interessieren und absolvierte mehrere Ausbildungen zu verschiedenen Kommunikationsmodellen. Anfang der 90er-Jahre verabschiedete er sich aus der Firma, für die er tätig war, und machte sich als Kommunikationstrainer, Coach und Mediator mit der SKE (Schmidt Kommunikations-Entwicklung) selbstständig. Er arbeitet hauptsächlich nach der Methodik der Neuro-Linguistischen Programme (NLP), für die er sich als Trainer und Coach zertifizieren ließ. Bei NLP geht es um das Zusammenspiel von Körper, Sprache und Denken, für das lernbare Techniken entwickelt wurden, die den Teilnehmern Zugang zu ihren verborgenen Fähigkeiten eröffnen und andererseits die zwischenmenschliche Kommunikation verbessern. "Sinnesschärfe, Zielklarheit und Verhaltensvielfalt sind ein großer Vorteil in der Kommunikation, die sich trainieren lassen, ebenso wie beispielsweise der richtige Einsatz von Gesten", erklärt Schmidt. "Hätte ich während meines Studiums mehr über Kommunikation gelernt, dann wäre mir in meinem Job als Ingenieur vieles leichter gefallen." Diese Erkenntnis war es schließlich auch, die Wolfgang Schmidt vor drei Jahren dazu bewegte, Kontakt zu seinem ehemaligen Fachgebiet an der TU Berlin aufzunehmen und Softskill-Seminare für Ingenieure anzuregen. Bei Prof. Dr. Jürgen Thorbeck stieß er damit gleich auf offene Ohren. "Der Lehrplan für Ingenieure sieht keinerlei Veranstaltungen in diesem Bereich vor, und das, obwohl es dringend notwendig wäre." Da kam das Angebot von TU-Alumnus Schmidt gerade recht, der mittlerweile seit fünf Semestern Softskill-Seminare am Institut für Luft- und Raumfahrt anbietet, und dies fast unentgeltlich. "Für uns ist das ein echtes Geschenk, könnten wir doch solche Trainings normalerweise gar nicht bezahlen", sagt Thorbeck. Wolfgang R. Schmidt sieht dies eher als Herzenssache. "Ich habe hier damals eine gute Ausbildung genossen und möchte der Universität auf diesem Weg etwas zurückgeben", sagt er. Die Nachfrage seitens der Studierenden ist hoch und die Rückmeldung aus jedem Seminar positiv. Viele wünschen sich mehr solcher Angebote. Um das Angebot dauerhaft zu finanzieren und eventuell auszuweiten, sind Professor Thorbeck und Wolfgang R. Schmidt auf der Suche nach Sponsoren aus der Wirtschaft. Für Schmidt steht eines fest: "Die Universität benötigt Unterstützung von außen, sei es durch Unternehmen oder durch TU-Alumni." Das Fazit liegt auf der Hand: Je besser die Ausbildung, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch die heutigen Studierenden später ihre Uni fördern.

Bettina Klotz

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