Zeichen in der Medizin
Jahrhundertelang war die Medizin die Lehre von den Krankheitszeichen.
Heute setzt sie vor allem auf naturwissenschaftliche Methoden. Auf
einer interdisziplinären Tagung in Zürich versuchten Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler den alten Ansatz mit der Naturwissenschaft zu
vernetzen. Eine wichtige Rolle spielten dabei die Semiotiker, Wissenschaftler,
die sich mit den Zeichen beschäftigen.
"Auch Krankheitssymptome", so TU-Semiotik-Professor Roland
Posner, der an der Tagung teilnahm, "können als elementare
Zeichen betrachtet werden, die deutlich Ursache und Wirkung anzeigen.
Sprache besteht auch aus Zeichen, allerdings sind diese Zeichen
Symbole, die auf Übereinkünften von Menschen beruhen."
Die medizinische Diagnose sei also ein erster Zeichenprozess.
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Die Referate des Symposiums werden in Band
26/3-4 der "Zeitschrift für Semiotik" publiziert. |
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