Miteinander und füreinander
Mitglieder des neuen Personalrats stellen ihre Pläne für
die Zukunft vor
Einmal wöchentlich beraten die 17 Mitglieder des TU-Personalrats
ihre Ziele und mögliche Maßnahmen im Interesse der Beschäftigten.
Auch die Jugend-
und Auszubildendenvertretung (JAV) ist dabei. Seit der letzten
Wahl im Dezember 2004 arbeiten sechs neue Mitglieder mit. Michaela
Müller-Klang, wieder gewählte Vorsitzende des Personalrats
(ver.di), Hartmut Kieselbach (DIE Alternative) und Manfred Krüger
(Freie Liste) erzählten TU intern, welche Pläne sie für
die Zukunft haben.
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Michaela Müller-Klang
ist seit viereinhalb Jahren Vorsitzende des Personalrats und
daher von ihrer Arbeit freigestellt
Foto: TU-Pressestelle |
Michaela Müller-Klang: "Über allem steht für
uns das große Ziel, Arbeitsplätze zu erhalten, den Abbau
zu verhindern. Beim Personalüberhang wünschen wir uns
ein anderes, für alle transparenteres Reglement zur Stellenvergabe.
Viele Stellen sind nicht nur für die Kolleginnen und Kollegen
aus dem Personalüberhang interessant. Alle TUler müssen
die Chance haben, sich zu bewerben.
Sorgen macht uns das Schicksal der vielen Kolleginnen und Kollegen
des Personalüberhangs. Sie reagieren oft mit Depressionen.
Es fehlt ihnen an Wertschätzung und Anerkennung, sie haben
Existenzängste. Dann möchten wir die Arbeitszeit flexibler
gestalten. Sie sollte mehr an der Aufgabe des einzelnen Beschäftigten
orientiert sein, als dass Anwesenheiten zur Kernzeit vorgeschrieben
sind. Bei der Dienstvereinbarung dazu sind wir uns mit dem Präsidialamt
weitgehend einig. Diskrepanzen bestehen noch bei der Vereinbarung
für die Wissenschaftlichen Mitarbeiter. Ein weiteres großes
Thema ist auch das Facility Management'. Wir wollen verhindern,
dass Dienstleistungen der Bauabteilung kontinuierlich nach außen
vergeben werden. Das gefährdet Arbeitsplätze.
Wir kümmern uns natürlich auch um einzelne Probleme.
Dafür wirken Personalratsmitglieder in Arbeitskreisen mit und
bilden sich weiter, zum Beispiel über Sucht, Umwelt- und Gesundheitsschutz,
Renten, Altersteilzeit, Arbeitsvertragsangelegenheiten."
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Hartmut Kieselbach
ist im Team Fachtechnik für Datentechnik und Hochspannung
zuständig
Foto: TU-Pressestelle |
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Hartmut Kieselbach: ",DIE Alternative' hat sich im letzten
Jahr zusammengefunden, besteht weitgehend aus gewerkschaftsunabhängigen
Mitgliedern. Wir wollten frischen Wind in den Personalrat bringen.
Unser großes Thema ist ,Transparenz', sowohl in der eigenen
Arbeit als auch bei der Durchschaubarkeit der Arbeit der Vorgesetzten
und der Unileitung. An der TU Berlin herrscht oft ein Klima des
Misstrauens, das durch Unwissen und fehlende Kommunikation hervorgerufen
wird, zum Beispiel beim Umgang mit den Beschäftigten aus dem
Personalüberhang: Schlechter Führungsstil muss kritisiert
und ausgemerzt werden, denn er provoziert die meisten Reibungen.
Das Thema ,Facility Management', Outsourcing von Dienstleistungen
der Bauabteilung, ist auch für uns zunächst bedrohlich.
Hier bemühen wir uns ebenfalls um Transparenz, um Ängste
abzubauen und frühzeitig Gefahren abwenden zu können.
Demnächst eröffnen wir eine Website, auf der Kolleginnen
und Kollegen auch mit uns in Kontakt treten können. Das baut
vielleicht Hemmschwellen ab."
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Manfred Krüger
ist Elektriker im Team Dienstleistungspool und unter anderem
verantwortlich für die Schaltwarte
Foto: TU-Pressestelle |
Manfred Krüger: "Die Freie Liste der Arbeiterinnen und
Arbeiter will sich unabhängig von den Gewerkschaften unmittelbar
um das Wohl der eigenen Beschäftigten kümmern. Anfänglich
gab es ein paar Reibereien im neu zusammengesetzten Personalrat.
Doch inzwischen herrscht ein sachlicher und sogar freundschaftlicher
Umgangston vor. Das Thema ,Facility Management' betrifft die rund
270 Beschäftigten der Bauabteilung natürlich besonders:
Gebäudemaschinisten, Hausmeister, Pförtner, Techniker.
Die Zentralwerkstatt zum Beispiel ist nach der Begutachtung durch
AT Kearney bereits von rund 120 auf 36 Beschäftigte geschrumpft.
Weniger geht einfach nicht. Darum sind wir froh, dass der Personalrat
in der Projektgruppe "Facility Management der Berliner Hochschulen",
in der Senats- und Hochschulvertreter arbeiten, beteiligt ist. Wir
möchten auch die Auszubildenden unterstützen. Sie werden
nach Abschluss der Ausbildung bei uns als Externe behandelt und
können sich nicht an den internen Ausschreibungen freier Stellen
beteiligen. Das möchten wir ändern."
pp
Am 14. Juni ist die nächste Personalversammlung
geplant. |
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