Alles Theater
Sieben Bühnen in sieben Tagen - eine Exkursion
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Theater in der brodelnden
Pariser City oder in den Vorstädten (hier Nanterre-Amandiers)
animierten die Studierenden zu eigenen darstellerischen Versuchen
Foto: privat |
"Wie kommt die Literatur ins Theater?" Darüber gab
die Exkursion "Paris-Théâtre" von Französistik-Studierenden
im TU-Frankreich-Zentrum nach Paris Aufschluss. "Praxisorientierte
Universität - vom Text bis zur Aufführung", resümierten
die TU-Studentinnen Dorit Bundesmann und Kathrin Hapel am Ende,
"die Theatervorstellungen in Paris, der Blick hinter die Kulissen,
Diskussionen mit den Künstlern und Verlegern."
36 Studierende aus Münster, Osnabrück sowie aus allen
drei Berliner Unis waren mit ihren theaterbegeisterten Professoren
Wolfgang Asholt, Andrea Grewe, Jürgen Grimm und Margarete Zimmermann
(TU Berlin) nach Paris aufgebrochen, um französisches Theater
vor Ort zu erleben. Am Frankreich-Zentrum der TU Berlin war die
Exkursion mit einer Einführung in die aktuelle Situation des
Theaters, der Theaterleute in Frankreich, Analysen der Stücke
sowie der Vorstellung der Spielstätten und Regisseure vorbereitet
worden.
Für touristische Unternehmungen war in Paris dann keine Zeit:
Sie sammelten Informationen zur Situation der privaten, staatlichen
und "Off"-Theater und diskutierten mit Autoren, Regisseuren,
Schauspielern. Sie stritten über Robert Wilsons postmoderne
Inszenierung von La Fontaines Fabeln an der Comédie Française,
übten sich in der Dramenanalyse nach Patrice Pavis, hörten
an der Universität Sorbonne Vorträge von Theaterwissenschaftlern,
besichtigten Theater, stiegen hinter die Kulissen, bestaunten immense
Requisitenlager, betrachteten sich in den Spiegeln der Schauspielergarderoben
- und sahen jeden Tag mindestens ein Stück an den verschiedensten
Spielorten in und um Paris: Bernard-Marie Koltès, Marivaux,
Marguerite Duras, Jean La Fontaine, Yves Ravey, Pierre Corneille,
Mohammed Fellag ... Jeder hatte am Ende sein Lieblingsstück
und ein Lieblingstheater: ob Peter Brookes Bouffes du Nord mit ihrem
leicht morbiden Charme oder das elegante Théâtre du
Rond-Point des Champs-Élysées, die seit 1680 unverwüstliche
Comédie Française oder eines der Theater des "roten
Gürtels", der kommunistisch regierten Vorstädte Gennevilliers
oder Nanterre-Amandiers.
Klirrend kalt, doch extrem stimulierend war diese Woche, die ohne
Unterstützung der Fakultät
I, Geisteswissenschaften, der TU Berlin, des DAAD
und des Deutsch-Französischen
Jugendwerks nicht möglich gewesen wäre.
Prof. Dr. Margarete Zimmermann
www.tu-berlin.de/fak1/frankreich-zentrum/Exkursion/
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