Exzellenz auch in der Werkstatt
TU-Ausbildung von nichtwissenschaftlichen Fachkräften ist
in der Politik anerkannt
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Die Auszubildenden zeigten,
was sie gelernt haben.
Foto: TU-Pressestelle |
Die Überraschung war gelungen: Mit einem Riesenscheck -
nicht nur im Format, sondern auch in der Summe - über 50000
Euro betrat TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler die Bühne
beim Jubiläumsfest der TU-Ausbildung
am 12. August. Es war eine Anerkennung der höchst erfolgreichen,
nunmehr 30 Jahre andauernden Ausbildung von Fachkräften an
der TU Berlin. Hocherfreut nahm Ausbildungsleiter Reinhard Wilk
den Scheck entgegen und erzählte, wie alles begonnen hatte:
Nachdem schon in den Sechzigerjahren einzelne Institute für
den Eigenbedarf Fachkräfte ausgebildet hatten, gelang es in
den Siebzigern, das Kuratorium
zu überzeugen eine zentrale Ausbildungswerkstatt einzurichten:
die Ausbildung nicht nur zum Eigenbedarf, sondern auch als gesellschaftliche
Aufgabe. Heute ist die TU Berlin der zweitgrößte Ausbildungsbetrieb
im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Mehr als 1000 junge Menschen
haben bereits die TU-Ausbildung erfolgreich durchlaufen. "Das
hohe Interesse der Schulabgänger an einer Ausbildung an der
TU Berlin spiegelt sich in der Zahl von etwa 4000 Bewerbungen jährlich
wider", erklärte Präsident Kutzler. "Die jungen
Leute und deren Eltern erwarten von der Universität eine gute
und praxisgerechte Ausbildung." Die meisten der jeweils 150
Auszubildenden in mittlerweile 14 traditionellen und modernen Ausbildungsberufen
absolvieren zunächst eine Grundausbildung in Werkstatt, Labor
und Büro und anschließend den Betriebsdurchlauf durch
die TU Berlin, andere wissenschaftliche und privatwirtschaftliche
Betriebe.
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TU-Präsident Kurt Kutzler
kam mit großem Gastgeschenk (re., mit Ausbildungsleiter
Reinhard Wilke): ein Scheck über 50000 Euro
Foto: TU-Pressestelle |
Und auch die Politik erkennt die hohe Leistung der TU Berlin auf
diesem Feld an. "Es wäre ein Fehler", sagte Veronika
Pahl, zuständige Abteilungsleiterin im Bundesbildungsministerium
beim Fest, "Exzellenz nur auf den Bereich der universitären
Bildung und die Wissenschaft zu begrenzen. Ohne exzellente Leistungen
unserer Fachkräftebasis hätten wir nur schwerlich den
Wohlstand erreichen können, der Deutschland heute auszeichnet."
Und in der Entwicklung gibt es keinen Stillstand. Der neueste Coup:
Am 1. September begannen acht Jugendliche ihre Ausbildung in einem
neuen Ausbildungsverbund "Fachinformatik", an dem die
TU Berlin mit drei weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen beteiligt
ist.
Von den 50000 Euro wollen die TU-Auszubildenden übrigens vor
allem neue Werkzeuge und Werkzeugmaschinen anschaffen und erneuern,
wie zum Beispiel eine große Tafelschere zum Blecheschneiden.
Patricia Pätzold
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