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Oktober 2005
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Wie sich die Universität wandelt

Oder: Was ist eigentlich der Bologna-Prozess?

Bei schönem Wetter nutzen die Studierenden auch den Platz vor dem TU-Hauptgebäude zur Muße, zu Diskussionen und zum Wissensaustausch
Foto: TU-Pressestelle

Bachelor, Master, Modularisierung, Bologna-Prozess. Wenn man dieser Tage neu an der Uni ist, kann einem schon der Kopf schwirren. Nicht nur von dem vielen neuen Fachwissen, das man bislang noch aus sicherer Entfernung betrachtet. Auch eine neue, undurchdringlich scheinende Begriffswelt deutet darauf hin, dass ein großer Wandel im Gange ist. Die Universität, wie sie noch die Eltern kannten, hat sich verändert.

Angefangen hatte alles vor sechs Jahren im italienischen Bologna. 29 Bildungsminister aus Europa diskutierten, wie man einen gemeinsamen europäischen Hochschulraum schaffen könne. Sie wollten überlange Studienzeiten abbauen und vor allem das Studium über Grenzen hinweg erleichtern, der jungen Generation die Tore zur Internationalität öffnen. Sie unterzeichneten die "Bologna-Erklärung", das Versprechen, bis zum Jahr 2010 in allen Staaten ein vergleichbares Studiensystem, gestuft in zwei Phasen, eingerichtet zu haben. Nach weiteren "Gipfeltreffen" sind nun nahezu alle europäischen Staaten dabei, insgesamt 45.

Deutschland ist inzwischen recht weit vorangeschritten in diesem Prozess. Im Sommersemester 2005 boten die deutschen Hochschulen rund 2900 Bachelor- und Masterstudiengänge an, etwa 27 Prozent des gesamten Studienangebots in Deutschland.

Doch die Umstellung bleibt nicht ohne Probleme. Die vorhandenen Studiengänge müssen zunächst "modularisiert" werden. Das heißt, sie werden abgespeckt und gleichzeitig mit neuen, aufeinander abgestimmten Bausteinen gefüllt und zu Modulen zusammengefasst. Schließlich soll der erste Abschluss, der Bachelor, bereits für den Beruf qualifizieren. Mehrere Module bilden einen Studiengang. Außerdem sollen die Module auch an ausländischen Universitäten anerkannt werden. Damit ist eine Hauptforderung aus Bologna erfüllt: Studierende werden international beweglicher und können ihren Horizont auch im Ausland erweitern, ohne mit einer großen Verlängerung der Studienzeit rechnen zu müssen. Die TU Berlin bietet inzwischen zehn Bachelorstudiengänge an, Modularisierungskonzepte liegen bereits für die Hälfte aller Studiengänge vor.

Die ersten Bachelors der Elektrotechnik stehen kurz vor ihrem Abschluss. Gleichzeitig engagiert sich die TU Berlin in der TU9-Gruppe. Führende deutsche technische Universitäten setzen sich darin dafür ein, den Master als Regelabschluss für Ingenieurstudiengänge durchzusetzen, damit er dem Niveau des weltweit anerkannten deutschen Markenzeichens "Dipl.-Ing." entspricht.

Patricia Pätzold

www.hrk-bologna.de

 

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