Buchtipp
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Foto: TU-Pressestelle |
TU intern fragt Menschen aus der Uni, was sie empfehlen können.
Sebastian Roth, Bibliotheksfachsangestellter, arbeitet in der TU-Zentralbibliothek
im Volkswagen-Haus.
Unerwartet erhält Zippy Silberberg - eine glühende Anhängerin
von tiefgekühltem Gemüse - die Nachricht vom Tod ihrer
Tante Halina, von deren Existenz sie bis dahin nichts wusste. Sie
reist nach Tel Aviv, um ihr Erbe persönlich in Empfang zu nehmen
- einen kleinen braunen Koffer und ein altes Fischbesteck. Durch
einen obskuren Zufall kann sie ihr gebuchtes Hotelzimmer nicht beziehen
und steigt in einem anderen Hotel ab. Eine freundliche, kugelrunde
Frau mit breitem, gewinnendem Lächeln klopft an ihre Tür.
Bella Kugelmann - ein passender Name - lässt sich nicht abweisen,
bahnt sich wie selbstverständlich den Weg in ihr Zimmer und
beginnt zu erzählen: von ihrer Jugend in Polen, von Eltern,
Verwandten und ihrer Schulzeit auf dem noblen jüdischen Fürstenberg-Gymnasium
- heitere Geschichten aus der Zeit, bevor die Deutschen das Land
besetzten -, aber auch aus den Zeiten des Grauens und der Gewalt.
Zippy ist fasziniert von Frau Kugelmanns Erzählungen, die nun
jeden Tag kommt. Und plötzlich entdeckt Zippy, dass diese Geschichten
der Schlüssel zum Geheimnis ihres ungewöhnlichen Erbes
und ihrer eigenen Familiengeschichte sind.
Die Autorin Minka Pradelski ist selbst Kind Überlebender des
Holocaust und hat in ihrem ersten Roman über eine fast in Vergessenheit
geratene Zeit geschrieben. Ihr außergewöhnliches Werk
ist von großer rhetorischer Sorgfalt geprägt. Sie fesselt
den Leser durch ihre lebhaften Figuren und authentischen Geschichten
an das Buch. Minka Pradelskis Erstlingswerk bewahrt einen wichtigen
Teil der Geschichte. Ein Buch, das zu lesen sich unbedingt lohnt!
Minka Pradelski, Und da kam Frau Kugelmann, Frankfurter Verlagsanstalt,
256 Seiten, gebunden, 19,90 Euro, ISBN 3-627-00123-0
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