Neue und alte Freundschaft
Weitere Kontakte für deutsch-israelische Forschungsbeziehungen
Die Wüste soll blühen. Viel Land haben die Kibbuzim in
Israel der Wüste bereits abgerungen und fruchtbar gemacht.
Dieses und andere Probleme zu lösen, helfen auch TU-Wissenschaftlerinnen
und -Wissenschaftler. Der akademische Austausch der Technischen
Universität Berlin mit Israel hat bereits eine lange Tradition.
An der Gründung des Technions
Haifa, der wichtigsten Technischen Universität Israels,
waren Professoren der Königlichen Technischen Hochschule, der
Vorgängerin der TU Berlin, maßgeblich beteiligt. In der
Nazizeit emigrierten viele Hochschullehrer nach Israel und arbeiteten
am Technion. Heute haben mehrere Fachgebiete engste Kontakte zu
dieser Spitzenhochschule, zum Beispiel in der Chemie oder im Werkzeugmaschinenbau
und in der Fertigungstechnik, gegenseitige Anregungen sind Legion.
Um den Weg auch für zukünftige Wissenschaftlergenerationen
zu ebnen, besuchte kürzlich TU-Präsident Prof. Dr. Kurt
Kutzler mehrere israelische Universitäten.
Das Technion in Haifa, die Hebräische
Universität in Jerusalem, und die Ben-Gurion-Universität
in Beersheba waren die drei Stationen der Reise. Mathematik,
Maschinenbau, Fertigungstechnik, Chemie, Nanotechnologie sind einige
der Kooperationsfelder, in denen bereits Kooperationsprojekte bestehen
oder demnächst aufgebaut werden.
Einen Schwerpunkt in der Kommunikations- und Informationstechnologie
hat die Ben-Gurion-Universität in der expandierenden Stadt
Beersheba am Rande der Negev-Wüste im Süden des Landes.
Hier wurde kürzlich gemeinsam mit der Deutschen
Telekom ein neuer Kooperationsvertrag mit dem Fachgebiet "Agententechnologien
in betrieblichen Anwendungen und der Telekommunikation" abgeschlossen.
Vizepräsident Herschkovitz stattete der TU Berlin seinen Gegenbesuch
bereits im September ab und zeigte sich außer an der Telekommunikation
besonders interessiert an Kooperationen in Chemie und Architektur.
Im letzteren Arbeitsgebiet entwickelten TU-Forscher nämlich
kürzlich ein Gewächshaus für Trockengebiete, das
mit zwei Drittel weniger Energie und vor allem Wasser auskommt (TU
intern Juli 2005). Für eine Stadt am Rande der Wüste
sind solche Forschungsergebnisse von besonderem Interesse.
Neue Möglichkeiten der Kontaktanbahnung eröffnen sich
auch jungen Forschenden mit eigenen Projekten. Anfang September
stellte GIF-Direktor Dr. Amnon Barak in der TU Berlin das Young-Scientists-Programm
der German-Israeli-Foundation
(GIF) vor, das auf Initiative der deutschen Bildungsministerin Edelgard
Bulmahn und ihres israelischen Kollegen ins Leben gerufen wurde
und junge deutsche und israelische Forscherinnen und Forscher mit
bis zu 40000 Euro für ein Jahr unterstützt. So soll nicht
nur die Wüste blühen, sondern auch die deutsch-israelischen
Forschungsbeziehungen.
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