Wie die Wissenschaft entstand
Eberhard Knobloch wurde Präsident der Internationalen Akademie
für Wissenschaftsgeschichte
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Eberhard Knobloch
Foto: TU-Pressestelle |
Der Wissenschafts- und Technikhistoriker und Professor der Technischen
Universität Berlin, Prof. Dr. Eberhard Knobloch, wurde zum
Präsidenten der Académie Internationale d'Histoire des
Sciences/International Academy of the History of Science gewählt.
Auf dem 22. Internationalen Kongress der Wissenschaftsgeschichte
in Peking Ende Juli trat er sein bedeutendes Amt an.
Die Akademie vereinigt die führenden Wissenschaftshistoriker
und -philosophen aus aller Welt und fördert die Wissenschafts-
und Technikgeschichte weltweit auf höchstem wissenschaftlichen
Niveau.
Bei seiner Wahl in Paris konnte sich Eberhard Knobloch vom TU-Institut
für Philosophie, Wissenschaftstheorie, Wissenschafts- und Technikgeschichte
gegen drei weitere Kandidaten aus den USA, Belgien und Russland
durchsetzen. Der Historiker, der ebenfalls gewähltes Mitglied
der renommierten Deutschen
Akademie der Naturforscher Leopoldina ist, gehört der International
Academy of the History of Science mit Sitz in der französischen
Hauptstadt bereits seit 1984 als korrespondierendes Mitglied und
seit 1988 als reguläres Mitglied an.
Seiner Präsidentschaft vorausgegangen war seit 2001 der Vorsitz
des Internationalen Programm-Komitees für den Pekinger Kongress.
Diese Versammlung der internationalen Spitze der Wissenschafts-
und Technikgeschichte findet nur alle vier Jahre statt.
Eberhard Knobloch forscht schwerpunktmäßig über
die Geschichte und Philosophie der mathematischen Wissenschaften
und der Kosmologie, über die Technologie der Renaissance sowie
über die Wissenschaften der Jesuiten und ist ausgewiesener
Experte in der Alexander-von-Humboldt-Forschung, der Kepler- und
der Leibniz-Forschung. Im Juli 2002 trat er im Rahmen eines Kooperationsvertrages
zwischen der TU Berlin und der Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaften die Akademieprofessur für die
Geschichte der exakten Wissenschaften und der Technik an. Diese
Professur, deren Finanzierung sich an das Modell einer Stiftungsprofessur
anlehnt, ist einmalig in Deutschland. Sie soll Hochschullehrerpflichten
und Forschungsverantwortung miteinander verbinden und so dafür
Sorge tragen, dass der wissenschaftliche Nachwuchs verstärkt
in die Forschungstätigkeit der Akademie eingebunden wird. So
können Magisterarbeiten, Dissertationen und Habilitationen
in den Arbeitsgruppen und Forschungsstellen gefördert werden.
Insbesondere aber hat die Akademie mit der Berufung einen Schwerpunkt
zur Grundlagenforschung über Alexander von Humboldt gebildet.
Die Präsidentschaft der Internationalen Akademie für Wissenschaftsgeschichte
setzt in der Karriere des 61-jährigen Wissenschaftshistorikers
einen besonderen Glanzpunkt.
Patricia Pätzold
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