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Oktober 2005
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Höhenflug über Nevada

Marta Najfeld brach den Weltrekord im Segelfliegen - TU-Fechter wurden deutsche Vizemeister

Mit diesem Flugzeug segelte Marta an die Weltspitze
Foto: privat

Im Sommer 2004 konnte die TU Berlin stolz auf sechs Olympioniken in Athen blicken, zwei davon gewannen sogar Gold. Studentische Schwimm- und Leichtathletik-Asse errangen weitere Ehren. Jetzt brach gar eine Luft- und Raumfahrt-Studentin den Weltrekord im Segelfliegen und ein Team aus angehenden Ingenieuren erfocht sich mit dem Säbel den Ruhm deutscher Vize-Hochschulmeister.

Erst seit vier Jahren hat sich Carsten Roesler dem Fechtsport verschrieben. Vorher spielte er vorwiegend Tennis. Doch mit dem Studium der Informationstechnik im Maschinenwesen an der TU Berlin entdeckte er per Hochschulsport die Kunst mit den Sportwaffen. Neben Florett und Degen hat es ihm insbesondere der Säbel angetan. Alle Hiebe und Stiche oberhalb der Gürtellinie gelten bei dieser Waffe als Treffer. Mit seinen Teamkameraden Dennis Heim, der Wirtschaftsingenieurwesen studiert, und Jean-Brice Piquet-Coutier aus Frankreich, der ein Doppeldiplom in Betriebswirtschaftslehre anstrebt, errang er am letzten Juniwochenende die Vize-Krone bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Osnabrück. 108 Teams waren gemeldet. "Wenn wir kombinierte Mannschaften von allen Berliner Universitäten zusammenstellen dürften, wäre Berlin noch besser", bedauert Carsten Roesler. "Leider erlaubt es das Reglement bislang nicht."

Carsten Roesler (l.) mit einem Gegner auf der Planche
Foto: privat

Doch so viel Zeit das Training und die Wettkämpfe auch kosten, Carsten Roeslers zweite große Liebe sind Motoren. Genauer: Motoren mit einem schadstoffarmen HCCI-Verbrennungsverfahren. Darüber schreibt er in Zusammenarbeit mit der Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr (IAV) seine Diplomarbeit. Danach möchte er an dem Thema gern weiterforschen. Nach Möglichkeit an der TU Berlin.

Marta Najfeld ist Fliegerin mit Leib und Seele. "Ich kann nur glücklich sein, wenn ich das tue, was ich mir am sehnlichsten wünsche", erklärte sie den besorgten Eltern, als sie nach dem Abitur auf einer deutsch-polnischen Schule nahe Stettin durch Zufall die Segelfliegerei entdeckte und fortan nicht mehr davon lassen wollte. Zuerst tat sie der Mutter, selbst Bauingenieurin, noch den Gefallen, Architektur zu studieren. Doch schon nach zwei Wochen war Schluss. Luft- und Raumfahrttechnik musste es sein! Daran bestand für Marta kein Zweifel mehr. Sie kam nach Berlin, immatrikulierte sich an der TU Berlin und verbrachte weiterhin jede freie Minute auf dem Flugplatz. Mit einem Nebenjob finanzierte sie sich die Flugstunden, machte erst einen Segelflugschein und später auch eine Motorflugausbildung. "Man kann dann die anderen Segelflieger anschleppen. Damit konnte ich mir meine eigene Segelfliegerei verdienen." Doch das Studium vergaß sie nicht. Sie erhielt ein gut bezahltes sechsmonatiges Praktikum bei Boeing in Seattle/Washington. In den USA sei nämlich das Segelfliegen billiger. Danach ging sie noch für einige Monate nach Nevada ins Segelfliegerparadies. Sie kannte dort niemanden, schlief in der Flugplatzbaracke - Hauptsache Fliegen. Dort stellte sie schließlich auch ihren Rekord über 151,5 Stundenkilometer auf einer Distanz von 100 Kilometern auf. Nun will sie sich aber zunächst um ihre Diplomarbeit kümmern. Doch selbstverständlich wird sie nebenbei weiterfliegen. Ein eigenes Flugzeug ist auch schon in Sicht!

Patricia Pätzold

http://records.fai.org/gliding/pending.asp
www.berliner-fechtclub.de

 

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