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Oktober 2005
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Ein Auge wandert durch den Orbit

Der "siebte Zwerg", ein neuer TU-Forschungssatellit, wurde an Indonesien übergeben

Ein letzter Handgriff durch Stephan Römer und er und Professor Udo Renner können den LAPAN-TUBSAT seiner Bestimmung übergeben
Foto: TU-Pressestelle

Als LAPAN-TUBSAT feierlich die Besitzer wechselte, kam auch der Botschafter der Republik Indonesien, Makmur Widodo. Am 7. September übergaben ein Forscherteam um Prof. Dr. Udo Renner vom Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin und TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler den neuen Satelliten LAPAN-TUBSAT der indonesischen Raumfahrtbehörde LAPAN.

Die Indonesier hatten vor zwei Jahren den jüngsten TU-Forschungssatelliten zum Festpreis von einer Million Euro in Auftrag gegeben. Die TU Berlin ist im nationalen Vergleich auf dem Gebiet der Kleinsatelliten-Entwicklung führend. Der neue Satellit soll Video-Aufnahmen von Umweltphänomenen in Indonesien liefern und mit einer indischen Trägerrakete ins All geschossen werden. Die Indonesier erhoffen sich ein besseres Monitoring auch von Umweltproblemen wie Überschwemmungen und Tsunamis.

Nach dem erfolgreichen Start des ersten Berliner TUBSAT-A vor genau 14 Jahren ist LAPAN-TUBSAT nun bereits das siebte Modell, das Wissenschaftler der TU Berlin entwickelten. Die TU Berlin war damals die erste Universität Deutschlands, die einen Forschungssatelliten konstruierte und im All erprobte. Sie ist auch diejenige universitäre Einrichtung, die die meisten Satelliten in die Umlaufbahn geschossen hat. Die Zusammenarbeit wurde mit einem weiteren Vertrag gefestigt. Mit dem Auftrag für den Forschungssatelliten sind gleichzeitig eine wissenschaftliche Kooperation und ein Austausch von Nachwuchswissenschaftlern verbunden. Der LAPAN-TUBSAT ist mit 55 Kilogramm Masse ein typischer Mikro-Satellit und sieht mit seinen 45 mal 45 mal 27 Zentimetern aus wie ein abgeplatteter Würfel. Eine Besonderheit ist der Einsatz einer TV-Videokamera, die die Bilder in Echtzeit einfängt und damit eine direkte Kontrolle der jeweiligen Blickrichtung erlaubt, wie ein Astronaut, der sein Auge wandern lässt, bis er auf etwas Interessantes stößt. Mit der technischen Ausstattung können Gegenstände ab einem Durchmesser von sechs Metern Größe auf der Erde erkannt werden. Die Indonesier wollen damit Ereignisse aufspüren, die in ihrem Alltagsleben eine große Rolle spielen: Seeverkehr, Wasserverschmutzungen, Plankton, Schäden in der Landwirtschaft, unerlaubte Brandrodungen, Vulkanausbrüche oder Überschwemmungen.

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