Südafrika im Wandel
Ausbau der Kooperationen mit der Universität Stellenbosch
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Das Hauptgebäude wurde
1886 für das Victoria College fertig gestellt, dem Vorläufer
der Universität Stellenbosch
© Voorbrand Publications, Matieland/South Africa |
Fünfzig Kilometer von Kapstadt entfernt liegt Stellenbosch
inmitten malerischer Umgebung. Mit der dortigen Universität
hat die TU Berlin 2001 einen Kooperationsvertrag abgeschlossen,
der im März 2006 von TU-Präsident Professor Kurt Kutzler
um weitere fünf Jahre verlängert wurde. Südafrika
hat große Pläne in der Infrastruktur: Fußball-Weltmeisterschaft
2010, Erneuerung von fünf großen Hafenanlagen, Großinvestitionen
in den Minen, umfangreiche Verkehrs- und Kommunikationsprojekte
- für all das werden zahlreiche Ingenieure benötigt.
Initiiert hatte die Kontakte im Bauingenieurwesen Professor Dr.
Peter Jan Pahl, selbst Absolvent der Universität
Stellenbosch. Nach dem Ende der Apartheid 1996 folgten rege
wechselseitige Kontakte, Gastvorlesungen, Symposien, gemeinsame
Projekte, in die auch junge Nachwuchswissenschaftler beider Universitäten
eingebunden waren, getragen insbesondere von den Bauingenieur-Professoren
Bernd Hillemeier, Jan Pahl und Stavros Savidis. Mithilfe von Jan
Peter Pahl wurde inzwischen die Bauinformatik an der Universität
Stellenbosch als Fachgebiet etabliert.
Nach und nach bauten auch weitere Fachgebiete Kontakte und Kooperationsprojekte
auf: Chemie, Stadt- und Regionalplanung, Luft- und Raumfahrt, Schiffs-
und Meerestechnik, Philosophie und Erziehungswissenschaften kamen
hinzu. Inzwischen sind jedoch viele der bisherigen Träger der
Kooperation pensioniert oder werden es demnächst. Nun müssen
auf beiden Seiten junge Wissenschaftler für die Zusammenarbeit
gewonnen werden.
Im Wandel sind nicht nur Kooperationen, sondern die gesamte Universität
Stellenbosch wie auch das ganze Land Südafrika. "Undoing
the past, positioning for the future" lautet das Motto. Die
ehemalige Universität Stellenbosch für Weiße hat
sich für farbige und schwarze Studierende geöffnet, Afrikaans
ist noch die Unterrichtssprache im Grundstudium, Englisch die Sprache
im Postgraduiertenstudium. Um die Erfolgschancen für schwarze
Studierende insbesondere in den Ingenieurwissenschaften zu erhöhen,
bietet die Universität Stellenbosch spezielle Mentoring-Programme
an.
Die Universität Stellenbosch orientiert sich nicht nur in
der Lehre auf die Zukunft, sondern hat auch in der Forschung intensiv
die Qualität gesteigert. Ein ehrgeiziges Programm zur Qualitätssicherung
umfasst sowohl regelmäßige interne als auch externe Beurteilungen.
Inzwischen ist der wissenschaftliche Output pro Wissenschaftler
an der Universität Stellenbosch der höchste in ganz Südafrika.
Mit STIAS, dem Stellenbosch
Institute for Advanced Study, hat die Universität das erste
und bisher einzige Wissenschaftskolleg in ganz Afrika gegründet.
Jährlich arbeiten hier 20 bis 30 internationale Gastwissenschaftler
aus der ganzen Welt zu fächerübergreifenden Themenstellungen.
Harald Ermel,
Leiter des Referats Außenbeziehungen
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