Naturbeherrscher und Weltveränderer
Verein Deutscher Ingenieure blickt auf die 6000-jährige
Geschichte der Berufes zurück
In
den frühen Hochkulturen Vorderasiens, 6000 Jahre vor unserer
Zeit, sei der Beruf des Ingenieurs geboren worden, so die Altorientalistin
Eva Cacik-Kirschbaum. Technische Spezialisten hätten sich dort
bereits in Palast- und Wasserbau betätigt. Vor allem trennten
sich damals erstmalig die Funktionen von Könnern und Ausführenden.
Dergleichen interessante Darlegungen zur Geschichte des Ingenieurs,
zu Erfolgen und Misserfolgen dieses Berufsstandes, waren auf einer
Tagung des Vereins deutscher
Ingenieure Anfang März in Düsseldorf zu hören,
die der Verein anlässlich seines 150-jährigen Bestehens
organisiert hatte. Wer nicht dabei sein konnte, muss dennoch nicht
auf detailreiche Einblicke in die Entwicklung der Ingenieurarbeit
verzichten: Gleichzeitig wurde das Buch "Geschichte des Ingenieurs.
Ein Beruf in sechs Jahrtausenden" vorgestellt. Der reich bebilderte
Band stellt ausführlich dar, wie im größten Teil
dieser 6000 Jahre vor allem Kriegs- und Bauingenieure tätig
waren, wie dann mit der industriellen Revolution Maschinenbau und
Chemie für den Beruf ein ganz neues Verhältnis zu Staat
und Gesellschaft mit sich brachten. Es führt von den frühen
Hochkulturen über die Antike und das Mittelalter bis in die
Neuzeit. Der Leser erfährt in allgemein verständlichen
Texten und anhand zahl- und bildreicher Beispiele, wie sich der
Ingenieurberuf in Deutschland, England und den Vereinigten Staaten
vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart entwickelt hat. Die Herausgeber
Wolfgang König, Professor für Technikgeschichte an der
TU Berlin, und Walter Kaiser, Professor für Geschichte der
Technik an der RWTH
Aachen, gelten als die wichtigsten Technikhistoriker Deutschlands.
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Walter Kaiser, Wolfgang König (Hrsg.):
Geschichte des Ingenieurs, Ein Beruf in sechs Jahrtausenden,
ISBN 3-446-40484-8 |
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