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Januar 2006
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Mit einem Bein im Job

Angehende Ingenieure arbeiten oft berufsnah - künftig könnte jedoch die Zeit dazu fehlen

 
  Der Job neben dem Studium ist oft schon fast der Berufseinstieg: Ingenieurstudent Chalid El Dsoki beim Ingenieurdienstleister für die Automobilindustrie "Inpro"
Foto: TU-Pressestelle

Jobben neben dem Studium ist für angehende Ingenieurwissenschaftler nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Und zwar weniger in den klassischen Aushilfsjobs wie Kellnern oder Taxi fahren, sondern überwiegend in fachnahen Tätigkeiten. Zu diesem Schluss kommt die Studie "Fachnahe studentische Erwerbsarbeit in den Ingenieurwissenschaften" (JobIng), ein Projekt der Universität Dortmund und der TU Berlin, das die Hans-Böckler-Stiftung finanziert und das im März endet.

Die Befragung von knapp 1000 Studierenden der Studiengänge Informatik, Maschinenbau und Bauingenieurwesen an der Uni Dortmund, der RWTH Aachen und der TU Berlin hatte ergeben, dass knapp drei Viertel nebenbei arbeiten - im Schnitt 14 Stunden in der Woche und das vorwiegend während der Vorlesungszeit. An der TU Berlin waren es sogar 82 Prozent mit etwa 20 Stunden pro Woche. Knapp drei Viertel der Jobber - also gut die Hälfte aller Studierenden in diesen Studiengängen - arbeiten fachnah, vorwiegend als studentische Hilfskraft in der Forschung, in Betrieben oder als Selbstständige.

Nebenbei arbeiten bedeutet zwar für viele länger studieren, dafür stehen sie schon während des Studiums mit einem Bein im späteren Beruf. "Die Studienreform, die straffer organisierte Studiengänge vorsieht, setzt jedoch auf Studierende, die ‚nur' studieren. Dies ist aber in den Ingenieurwissenschaften inzwischen eher eine Minderheit", warnt Wolfgang Neef, Leiter der TU-Zentraleinrichtung Kooperation und einer der Projektverantwortlichen. Die neuen Studiengänge müssten auch diese Bedürfnisse der Studierenden berücksichtigen - was zugleich eine Chance wäre, einen engen Praxisbezug zu ermöglichen.

Für den größten Teil der Befragten ist das Jobben nämlich ein wichtiger Beitrag zur Berufsqualifikation. Ein Teil sieht darin sogar die eigentliche Qualifizierung und das Studium eher als "Diplom-Lieferant": Eine Entfremdung von der Uni, die durch bessere Verzahnung von "Jobben" und Studium beseitigt werden könnte. Die Ergebnisse der Studie werden im April oder Mai in einer Tagung vorgestellt.

cho

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