Mit einem Bein im Job
Angehende Ingenieure arbeiten oft berufsnah - künftig könnte
jedoch die Zeit dazu fehlen
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Der Job neben
dem Studium ist oft schon fast der Berufseinstieg: Ingenieurstudent
Chalid El Dsoki beim Ingenieurdienstleister für die Automobilindustrie
"Inpro"
Foto: TU-Pressestelle |
Jobben neben dem Studium ist für angehende Ingenieurwissenschaftler
nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Und zwar weniger in den klassischen
Aushilfsjobs wie Kellnern oder Taxi fahren, sondern überwiegend
in fachnahen Tätigkeiten. Zu diesem Schluss kommt die Studie
"Fachnahe
studentische Erwerbsarbeit in den Ingenieurwissenschaften"
(JobIng), ein Projekt der Universität
Dortmund und der TU Berlin, das die Hans-Böckler-Stiftung
finanziert und das im März endet.
Die Befragung von knapp 1000 Studierenden der Studiengänge
Informatik, Maschinenbau und Bauingenieurwesen an der Uni Dortmund,
der RWTH Aachen und der TU Berlin hatte ergeben, dass knapp drei
Viertel nebenbei arbeiten - im Schnitt 14 Stunden in der Woche und
das vorwiegend während der Vorlesungszeit. An der TU Berlin
waren es sogar 82 Prozent mit etwa 20 Stunden pro Woche. Knapp drei
Viertel der Jobber - also gut die Hälfte aller Studierenden
in diesen Studiengängen - arbeiten fachnah, vorwiegend als
studentische Hilfskraft in der Forschung, in Betrieben oder als
Selbstständige.
Nebenbei arbeiten bedeutet zwar für viele länger studieren,
dafür stehen sie schon während des Studiums mit einem
Bein im späteren Beruf. "Die Studienreform, die straffer
organisierte Studiengänge vorsieht, setzt jedoch auf Studierende,
die nur' studieren. Dies ist aber in den Ingenieurwissenschaften
inzwischen eher eine Minderheit", warnt Wolfgang Neef, Leiter
der TU-Zentraleinrichtung
Kooperation und einer der Projektverantwortlichen. Die neuen
Studiengänge müssten auch diese Bedürfnisse der Studierenden
berücksichtigen - was zugleich eine Chance wäre, einen
engen Praxisbezug zu ermöglichen.
Für den größten Teil der Befragten ist das Jobben
nämlich ein wichtiger Beitrag zur Berufsqualifikation. Ein
Teil sieht darin sogar die eigentliche Qualifizierung und das Studium
eher als "Diplom-Lieferant": Eine Entfremdung von der
Uni, die durch bessere Verzahnung von "Jobben" und Studium
beseitigt werden könnte. Die Ergebnisse der Studie werden im
April oder Mai in einer Tagung vorgestellt.
cho
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