Meldungen
Antikrebsmittel aus der Eibe
/ina/ Die Arbeitsgruppe um Prof. Rainer Zocher sucht nach einer
neuen Methode zur Herstellung des wertvollen Wirkstoffes Taxol,
der seit Anfang der Neunzigerjahre erfolgreich bei der Krebstherapie
eingesetzt wird. In einem BMBF-Verbundprojekt entwickelt sie ein
enzymatisches Verfahren, das ohne Lösungsmittel und toxische
Substanzen auskommt. Das Verfahren soll den medizinischen Taxol-Bedarf
decken, ohne Raubbau an der Natur zu betreiben. Ausgangsstoff ist
eine Taxol-Vorstufe, die sich in der Europäischen Eibe anreichert.
Um diese Vorstufe gezielt zu Taxol umzusetzen, wollen die Wissenschaftler
Enzyme nutzen. Diese kommen in nur geringer Menge in den Eibennadeln
vor und werden deshalb mittels Gentechnik hergestellt. Dazu werden
die Gene der Enzyme in ein Bakterium überführt, welches
anschließend vermehrt werden kann.
Umweltfreundliche Displays
/ina/ Indium-Zinn-Oxide (ITO von engl. Indium-tin-oxide) sind wichtige
Materialien für die Halbleiterindustrie. Als leitfähige
und lichtdurchlässige Stoffe werden sie in Flüssigkristallanzeigen
(LCD), organischen Leuchtdioden (OLED) und vielen anderen Anwendungen
benötigt. Als zusammenhängender Film werden sie auf Glas-,
Folien- oder Metalloberflächen aufgetragen und bilden die Grundlage
für den Strom- und Lichttransport. Für die Herstellung
derartiger nanokristalliner ITOs entwickelt der Arbeitskreis von
Professor Matthias Driess am Institut
für Chemie neue Synthesemöglichkeiten. Ziel ist es,
den Indiumgehalt zu senken und so die Herstellung von Displays umweltfreundlicher
zu gestalten. Das im September 2005 im Rahmen einer "Science-To-Business"-Aktivität
gestartete Forschungsprojekt wird durch die DEGUSSA AG finanziert.
Akteure kommen zu Wort
/tui/ Im Herbst 2005 eröffneten das Zentrum
Technik und Gesellschaft (ZTG) der TU Berlin und das nexus-Institut
für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung
im schwedischen Malmö die "Stakeholder Exhibition".
Hier werden Ergebnisse des Regionalentwicklungsverbundes Baltic+,
eines EU-Förderprojekts, dargestellt. Mehrere Dutzend Partner
hatten im südlichen Ostseeraum über drei Jahre innovative
Konzepte für die Region entwickelt. In einer Stakeholder Exhibition
kommen die Akteure auf Postern selbst zu Wort. Unter anderem geht
es um die Bewertung der Ergebnisse, Hindernisse im Projekt oder
die Dauerhaftigkeit der Teilprojekte sowie um Visionen der Akteure
für die Region.
reul@nexus.tu-berlin.de
Preis für Wissenschaftspolitik
/tui/ Gemeinsam mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie richtete
die Leibniz-Gemeinschaft den Hans-Olaf-Henkel-Preis für Wissenschaftspolitik
ein. Der Preis zeichnet mit 20000 Euro Personen und ihre Leistungen
aus, die sich nach dem Vorbild Hans-Olaf Henkels für wissenschaftsfreundliche
politische Entscheidungen eingesetzt haben.
www.leibniz-gemeinschaft.de
Geistiges Eigentum schützen
/tui/ Forschungseinrichtungen und Hochschulen sind im Wettbewerb
um knappe finanzielle Mittel auf geistig-kreative Ressourcen, das
geistige Eigentum, angewiesen. Ein neues Buch aus dem Springer-Verlag
vermittelt durch Beispiele und Fallkonstellationen "Nichtjuristen"
Grundkenntnisse des Urheber-, Patent-, Marken- und Internetrechts.
Björn Knudsen, Anne Lauber, Schutz wissenschaftlicher Leistungen
an Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Heidelberg 2005, ISBN
3-540-25231-2
Deutschlands Leuchtturm
/tui/ Die erfolgreichste Nobelpreisträger-Schmiede Deutschlands
ist die Max-Planck-Gesellschaft. In den letzten 20 Jahren stellte
sie je drei Chemiker, Mediziner und Physiker. Die meisten "klügsten
Köpfe" forschen nach der Untersuchung des Instituts der
deutschen Wirtschaft im Massachusetts Institute of Technology (USA),
das eine Bilanz von zwölf Nobelpreisträgern seit 1985
aufweist.
www.iwkoeln.de
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