Wer wird Ingenieur?
Entspannte Multimediaprüfungen in der Physik
Computergestützte Prüfungen erregen überregional
immer größeres Interesse. Auch an der TU Berlin gibt
es Erfolg versprechende Ansätze: Zum Beispiel wurde im Rahmen
der Serviceveranstaltung "Physik für Ingenieure"
im Oktober 2005 erstmals eine so genannte Multimediaprüfung
angeboten. Neben konventionellen Rechen- und Verständnisfragen
zu Themen der klassischen und modernen Physik sind dabei auch Fragen
mithilfe von Bildschirmexperimenten und Internetrecherche zu lösen.
Fragen und Lösungsmöglichkeiten werden an die Wand projiziert
und können von allen Teilnehmern gleichzeitig bearbeitet werden.
Die Studierenden bekommen je ein Notebook inklusive WLAN-Verbindung
und ein schnurloses Abstimmgerät, das per Funk die gegebenen
Antworten an einen Zentralrechner übermittelt. So kann die
Prüfung sofort ausgewertet werden.
Die Abstimmungs-Hardware ist eine Leihgabe der Firma Promethean,
das eigentliche Projekt wird gefördert durch das NEMESIS-Projekt
an der Fakultät (siehe auch TU
intern Mai 2005).
Die Studierenden sahen in der neuen Prüfungsvariante eine
echte Alternative zu Klausur oder mündlicher Prüfung,
wie eine anschließende Befragung ergab.
Auch den Umgang mit der Technik während der Prüfung empfanden
sie nicht als hinderlich. Diese Erwartung hatte auch der verantwortliche
Hochschullehrer, Prof. Dr. Christian Thomsen: "Wir glauben,
dass diese Prüfungsvariante gerade Studierenden eine große
Chance bietet, die in mündlichen Prüfungen unter starker
Nervosität leiden. Sie finden hier eine entspanntere Atmosphäre
vor."
Zunächst nahmen nur zwölf Studierende an diesem neuartigen
Prüfungstyp teil. Sie hatten die vorangehende Klausur mehrmals
nicht bestanden.
Für die nähere Zukunft ist eine Erweiterung der Multimediaprüfungen
anstelle der bislang üblichen Klausur vorgesehen.
Dipl.-Phys. Matthias Müller
www.mulf.tu-berlin.de/
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