Die Wegbereiterinnen
Promotionsrecht für Nachwuchsgruppenleitende an der TU
Berlin: Erste Promovendin erhält ihren Doktortitel
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Neben ihrer Doktorarbeit betreibt
Doris Felbinger Fundraising für eine Kirchengemeinde
Foto: TU-Pressestelle |
"Diese Promotion wird vielen anderen in den Nachwuchsgruppen
an der TU Berlin den Weg bereiten", prognostizierte Dr. Gabriele
Wendorf, als ihre Doktorandin Doris Felbinger aus der Hand des TU-Präsidenten,
Prof. Dr. Kurt Kutzler, ihre Promotionsurkunde erhielt. Tatsächlich
hat es mit dieser Promotion etwas Besonderes auf sich.
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Promotionsberechtigt:
Gabriele Wendorf
Foto: TU-Pressestelle |
Gabriele Wendorf ist Nachwuchsgruppenleiterin, Doris Felbinger
arbeitet in ihrem Forschungsprojekt "Zeilenumbruch", das
im Sozial-ökologischen Förderschwerpunkt (SÖF) des
Bundesforschungsministeriums
gefördert wird und an der Fakultät
VIII, Wirtschaft und Management, angesiedelt ist. Nachwuchsgruppenleitende
forschen selbstständig und werben eigene Forschungsgelder ein.
Ihr Status ist daher mit den Juniorprofessuren vergleichbar. Die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihren oft interdisziplinären
Arbeitsgruppen konnten dort aber nicht promoviert werden, sondern
mussten sich um externe Gutachter bemühen. Bei interdisziplinären
Themen ist das oft schwierig. Vor gut einem Jahr konnte Gabriele
Wendorf als erste Nachwuchsgruppenleiterin an der TU Berlin offiziell
die Betreuung und Begutachtung einer Promotion übernehmen.
"Das Promotionsrecht regelt jede Hochschule selbst, und zwar
in den Promotionsordnungen der Fakultäten", erklärt
Ingo Einacker, Forschungsplaner der TU Berlin. "Promotionsberechtigt
sind normalerweise nur Professorinnen und Professoren." Die
Leitung der TU Berlin hatte die Fakultäten aufgefordert, den
Nachwuchsgruppenleitenden die Promotionsberechtigung zu verleihen,
um besonders die interdisziplinäre Forschung zu erleichtern.
Die Gruppenleitenden haben, wie Gabriele Wendorf, ihre Qualifikation
selbst schon oft in mehreren Disziplinen erworben und sich für
diese Position nach strengen Auswahlprozeduren und Fachbegutachtungen
qualifiziert.
In Gabriele Wendorfs Projekt "Zeilenumbruch" sind die
Gebiete Stadtplanung, Architektur, Umwelt- und Sozialpsychologie,
Volks- und Betriebswirtschaft beteiligt. Das zehnköpfige Team
erforscht die sozialökologische Umgestaltung von Nachkriegssiedlungen.
Doris Felbinger hat sich in ihrer Dissertation zum Thema "Spenden
an Umweltschutzorganisationen" mit ökonomischen, psychologischen
und Fundraising-praktischen Sichtweisen beschäftigt. Aber sie
hat auch Praxiserfahrung: In ihrer Freizeit betreibt sie ein professionelles
Fundraising für die Arbeit mit Kindern in ihrer Kirchengemeinde
in Berlin-Friedrichshain. "Die neuen Rahmenbedingungen",
freut sich auch Gabriele Wendorf, "können für künftige
Antragstellerinnen und Antragsteller ein Argument sein, ihren Standort
an der TU Berlin zu wählen."
Patricia Pätzold
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