Kooperation und Qualität stärken Berlin
Exzellenzwettbewerb: TU Berlin arbeitet weiter am Zukunftskonzept
|
Chemie, Mathematik und Kommunikationstechnologie
- die Erfolgsanträge der TU Berlin
Fotos: TU-Pressestelle (2), Deutsche Telekom AG |
Die Vorentscheidung der Gemeinsamen Kommission aus DFG
und Wissenschaftsrat
über die Projekte für die Endrunde des Exzellenzwettbewerbs
zeigt deutlich die Stärken des Wissenschaftsstandortes Berlin
(siehe Grafik). Er gehört neben München
zu den herausragenden Wissenschaftsregionen.
Worauf
kommt es der Jury an?
Auf wissenschaftliche Qualität. Die besten Chancen haben
Antragsteller, die durch ihre bisherigen Leistungen brillieren
und beeindruckende Publikationslisten vorlegen können.
Sie sollten auch international einen guten Ruf haben. Unsere
Juroren kommen zu mehr als achtzig Prozent aus dem Ausland und
wenn denen der Name eines Bewerbers noch nie positiv aufgefallen
ist, ist das kein gutes Zeichen. Da kann ein Projekt national
noch so toll sein: Kann es international nicht mithalten, hat
es schlechte Karten.
Beate Konze-Thomas, verantwortlich für das Exzellenzprogramm
bei der DFG.
"Berliner Zeitung", 24. 1. 2006. |
"Diese Stärke beruht auf den Leistungen der drei Berliner
Universitäten und unserer Partner aus außeruniversitären
Forschungseinrichtungen und der Industrie. Wir haben immer versucht,
die besten Köpfe - auch international - in unsere Projekte
einzubinden. Das ist uns bis jetzt mit Erfolg gelungen", ergänzt
TU-Präsident Kurt Kutzler. Die TU Berlin konnte zahlreiche
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihrem Cluster zum Thema
Chemie/Katalyse (Sprecher: Prof. Dr. Matthias Driess, TU Berlin)
für eine Zusammenarbeit aktivieren. Ebenso bauen die Initiatoren
des Clusters im Informatikbereich (Sprecher: Prof. Dr. Adam Wolisz,
TU Berlin) auf ein großes Netzwerk in Wissenschaft und Wirtschaft.
An der Graduiertenschule "Berlin Mathematical School"
sind alle drei Universitäten beteiligt, die TU Berlin stellt
hier mit Prof. Dr. Günter Ziegler den Sprecher.
Insgesamt hatte die TU Berlin Konzepte für zwei Graduiertenschulen
(1. Förderlinie) und drei Exzellenzcluster (2. Förderlinie)
eingereicht. Außerdem lag der DFG und dem Wissenschaftsrat
ein Zukunftskonzept vor, mit dem sie sich in der 3. Förderlinie
um den Elitestatus bewarb. Dies wurde in dieser Runde nicht befürwortet.
"Unsere Projekte im Bereich Leiser Verkehr' und die
Graduiertenschule für Nachhaltigkeit in der Stadtplanung und
im Städtebau, die in dieser ersten Runde des Wettbewerbs nicht
gefördert werden, wollen wir trotzdem weiter ausbauen. Hierfür
stellen wir universitäre Mittel zur Verfügung. Externe
wissenschaftliche Gutachter bescheinigten uns vor der Weitergabe
unserer Antragsskizzen an DFG und Wissenschaftsrat eine hohe Qualität
auch dieser Projekte."
Bis zum 20. April haben nun die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
Zeit, ihre Vollanträge auszuarbeiten. Die Entscheidung über
eine Förderung fällt endgültig im Oktober. Eine zweite
Ausschreibung ist für Herbst geplant, die Förderung der
dann siegreichen Projekte ist für Ende 2007 vorgesehen. Graduiertenschulen
sollen jährlich mit rund 1 Millionen Euro, Exzellenzcluster
mit 6,5 Millionen Euro für die Dauer von fünf Jahren gefördert
werden. Hat eine Universität Förderbescheide für
beide Bereiche, so kann sie auch bei entsprechender Qualität
den Zuschlag für ein Zukunftskonzept (Eliteuniversität)
erhalten. Hier ist pro Universität jährlich eine Gesamtfördersumme
von 21 Millionen Euro zuzüglich eines pauschalen Zuschlags
von 20 Prozent vorgesehen. Für erfolgreiche Anträge, so
Berlins Wissenschaftssenator Dr. Thomas Flierl, sei die Kofinanzierung
des Landes sichergestellt.
"Da die TU Berlin mit zwei Konzepten für Forschungscluster
und einem Konzept für eine Graduiertenschule in die Endrunde
geht, ermutig uns das", so TU-Präsident Kutzler weiter,
"erneut ein Zukunftskonzept für die zweite Wettbewerbsausschreibung
einzureichen." Die TU Berlin wird in den nächsten Monaten
die Weichen für eine neue Leitungs- und Gremienstruktur stellen,
ebenso für moderne und effiziente Managementprozesse sowie
für Informations- und Kommunikationsstrukturen. "Mit diesen
neuen Rahmenbedingungen und den zahlreichen Kooperationen zu Industrieunternehmen
sind wir gut aufgestellt."
Neben den aktuellen Bemühungen für den Wettbewerb kann
die TU Berlin auf eine sehr erfolgreiche Arbeit des seit vier Jahren
bestehenden DFG-Forschungszentrums "Matheon - Mathematik für
Schlüsseltechnologien" verweisen, bei dem universitäre
und außeruniversitäre Berliner Forschungsinstitute zusammenarbeiten.
Das Zentrum wird im Wettbewerb um die 3. Förderlinie wie ein
Exzellenzzentrum gewertet. Beim "Matheon" hat die TU Berlin
die Sprecherfunktion inne. Auch das ist ein weiterer Pluspunkt im
Exzellenzwettbewerb.
tz/stt
Weitere Informationen zu den TU-Projekten:
www.tu-berlin.de/presse/doku/exzellenzinitiative/
Berliner Universitäten:
Ergebnis der Vorauswahl vom 20. Januar 2006 in der Exzellenzinitiative
|
Uni |
Zukunftskonzept1 |
Exzellenzcluster |
Graduiertenschulen |
Freie Universität Berlin |
1 (1) |
1 (3+1 Beteil.) |
1 (3) + BMS2 |
Humboldt-Universität Berlin |
- (1) |
2 (3) |
1 (6) + BMS2 |
Technische Universität
Berlin |
- (1) |
2 (3) |
12 (2) |
Universität der Künste Berlin |
- (0) |
- (1) |
- (0) |
Die in Klammern stehenden Zahlen geben die Anzahl
der im Herbst 2005 eingereichten Antragsskizzen an.
|
TU 9 - Technische Universitäten:
Ergebnis der Vorauswahl vom 20. Januar 2006 in der Exzellenzinitiative
|
Uni |
Zukunftskonzept |
Exzellenzcluster |
Graduiertenschulen |
Bundesland |
RWTH Aachen |
Ja |
2 |
4 |
Nordrhein-Westf. |
TU München |
Ja |
3 |
2 |
Bayern |
Universität Karlsruhe (TH) |
Ja |
1 |
1 |
Baden-Württemb. |
TU Berlin |
|
2 |
12 |
Berlin |
TU Darmstadt |
|
2 |
0 |
Hessen |
TU Dresden |
|
1 |
1 |
Sachsen |
Universität Stuttgart |
|
1 |
1 |
Baden-Württemb. |
TU Braunschweig |
|
0 |
1 |
Niedersachsen |
Universität Hannover |
|
0 |
1 |
Niedersachsen |
1 Voraussetzung für die Bewilligung
eines Zukunftskonzeptes ist die Förderung eines Exzellenzclusters
und einer Graduiertenschule
2 Die Graduiertenschule "Berlin Mathematical
School" (BMS) wird in der Statistik von DFG und Wissenschaftsrat
der TU Berlin zugeordnet. Es handelt sich aber um ein gemeinsames
Projekt der drei großen Berliner Universitäten, bei
dem die TU Berlin als Sprecherhochschule fungiert. |
Quelle: TU-Pressestelle
|