Das Allerletzte
Ohne Fleiß keine Millionen
"Vergiss den Scheck! Bestehe auf Bargeld!", riet ein
amerikanischer Kolumnist dem Präsidenten der renommierten Harvard-Universität
für die Zukunft. Dieser hatte aus dem Büro seines Gönners
und Millionenspenders in spe, des Multimilliardärs und Oracle-Chefs
Larry Ellison, immer wieder zu hören bekommen: "The check
is in the mail." Angekommen ist die vor Jahresfrist versprochene
Spende in Höhe von 115 Millionen US-Dollar dagegen bis heute
nicht. Und es kneift leider etwas in Havard, der reichsten Universität
der Welt. Nicht, dass dieses Eliteinstitut vor der Pleite stünde,
doch das neue "Ellison-Institut", nach seinem zukünftigen
Spender benannt, musste bereits wieder schließen. Großspurig
hatte der Oracle-Chef und Lebemann aus dem Silicon Valley seiner
Lieblingsuniversität die 115 Millionen-Dollar-Spende zugesagt,
in allen wichtigen Zeitungen diese noch wichtigere Nachricht verbreiten
lassen ... und hatte sich dann auf Segelregatta nach Europa begeben,
auf Safari nach Afrika und ins Nirgendwo. Havard hatte inzwischen
fünf Professoren für das neue Institut angestellt und
130 weitere Mitarbeiter - alle jetzt arbeitslos. Solcherlei Stress
bleibt den deutschen Universitäten Gott sei Dank erspart. Hierzulande
ist das Geldscheffeln dafür etwas mühseliger. Da heißt
es: ohne Fleiß keine Millionen. Weiter geht's also im sportlichen
Wettbewerb um die Euros aus der Exzellenzinitiative.
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