Wenn Begeisterung ansteckt
Studierende bauen Alltagsgeräte nach - manchmal besser
als die Profis
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Experimente zur elektrischen
Spannung helfen bei neuen Erfindungen
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Seit Jahren hört man es immer wieder: Das Studium brauche
mehr Praxisbezug, Lehrveranstaltungen seien zum Teil staubtrocken.
Auch der Elektrotechniker Henry Westphal stimmte während seiner
Studienzeit an der TU Berlin in diesen Chor mit ein. Nach seinem
Abschluss im Jahr 1999 nahm ihn Prof. Dr.-Ing. Reinhold Orglmeister
vom Fachgebiet
Elektronik und medizinische Signalverarbeitung beim Wort, er
möge doch seine Ideen in die Praxis umsetzen. Seitdem zeigt
der Alumnus und Firmengründer Studierenden der Elektrotechnik
und der Technischen Informatik in der Lehrveranstaltung "Mixed-Signal-Baugruppen",
wie theoretisches Wissen spannend in praktisches Arbeiten umgesetzt
werden kann.
"Die Studierenden müssen selber etwas bauen können",
lautet seine Philosophie. Das kann mal ein Gitarrenverstärker,
ein Videomonitor oder ein Hi-Fi-Verstärker sein, der am Ende
so gut wird, dass er selbst mit den kommerziellen Produkten im vierstelligen
Euro-Bereich konkurrieren kann. "Das Nacherfinden von Alltagsgeräten
unter Verwendung der noch einfach zu durchschauenden Technologie
der 1950er- bis 1980er-Jahre bietet den besten Zugang. Die innere
Funktion der Bauteile ist noch klar sichtbar, man hat noch keine
Blackbox' mit hunderten von Anschlüssen vor sich und
konzentriert sich auf die eigenständige Realisierung der Kernfunktionalität",
erläutert er. In seiner Veranstaltung lernen die Studierenden
zudem das Präsentieren und Dokumentieren. "Als Ingenieur
muss man heute dem Kunden ein Projekt verständlich und interessant
erläutern", spricht Westphal aus eigener Erfahrung. Davon
und von seiner ansteckenden Begeisterung profitieren die Studierenden.
"Ein Student im ersten Semester hat es zum Beispiel nicht geschafft,
vor der Gruppe zu sprechen. Am Ende des zweiten Semesters hat er
die Zuhörer regelrecht mitgerissen", freut sich Westphal.
Schon jetzt ist sein neuer Kurs fürs kommende Semester ausgebucht.
Wer sich einen Eindruck von Plasma-Lautsprechern und Teslageneratoren
machen möchte, ist herzlich zur Abschlussveranstaltung des
Sommersemesters eingeladen: 19. 7., 13.30 Uhr in der Bibliothek
des Elektrotechnik-Neubaus.
cho
www.emsp.tu-berlin.de/lehre/
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