7-9/06
Juli 2006
TU intern
7-9/2006 als
pdf-Datei
(959 kb)
 Themenseiten 
Titel
Inhalt
Aktuell
Hochschulpolitik
Innenansichten
Lehre & Studium
Von der Schule
in die Uni
Forschung
Alumni
Internationales
Menschen
Tipps & Termine
Vermischtes
Impressum
TU-Homepage

Wenn Begeisterung ansteckt

Studierende bauen Alltagsgeräte nach - manchmal besser als die Profis

Experimente zur elektrischen Spannung helfen bei neuen Erfindungen
© privat

Seit Jahren hört man es immer wieder: Das Studium brauche mehr Praxisbezug, Lehrveranstaltungen seien zum Teil staubtrocken. Auch der Elektrotechniker Henry Westphal stimmte während seiner Studienzeit an der TU Berlin in diesen Chor mit ein. Nach seinem Abschluss im Jahr 1999 nahm ihn Prof. Dr.-Ing. Reinhold Orglmeister vom Fachgebiet Elektronik und medizinische Signalverarbeitung beim Wort, er möge doch seine Ideen in die Praxis umsetzen. Seitdem zeigt der Alumnus und Firmengründer Studierenden der Elektrotechnik und der Technischen Informatik in der Lehrveranstaltung "Mixed-Signal-Baugruppen", wie theoretisches Wissen spannend in praktisches Arbeiten umgesetzt werden kann.

"Die Studierenden müssen selber etwas bauen können", lautet seine Philosophie. Das kann mal ein Gitarrenverstärker, ein Videomonitor oder ein Hi-Fi-Verstärker sein, der am Ende so gut wird, dass er selbst mit den kommerziellen Produkten im vierstelligen Euro-Bereich konkurrieren kann. "Das Nacherfinden von Alltagsgeräten unter Verwendung der noch einfach zu durchschauenden Technologie der 1950er- bis 1980er-Jahre bietet den besten Zugang. Die innere Funktion der Bauteile ist noch klar sichtbar, man hat noch keine ‚Blackbox' mit hunderten von Anschlüssen vor sich und konzentriert sich auf die eigenständige Realisierung der Kernfunktionalität", erläutert er. In seiner Veranstaltung lernen die Studierenden zudem das Präsentieren und Dokumentieren. "Als Ingenieur muss man heute dem Kunden ein Projekt verständlich und interessant erläutern", spricht Westphal aus eigener Erfahrung. Davon und von seiner ansteckenden Begeisterung profitieren die Studierenden. "Ein Student im ersten Semester hat es zum Beispiel nicht geschafft, vor der Gruppe zu sprechen. Am Ende des zweiten Semesters hat er die Zuhörer regelrecht mitgerissen", freut sich Westphal. Schon jetzt ist sein neuer Kurs fürs kommende Semester ausgebucht. Wer sich einen Eindruck von Plasma-Lautsprechern und Teslageneratoren machen möchte, ist herzlich zur Abschlussveranstaltung des Sommersemesters eingeladen: 19. 7., 13.30 Uhr in der Bibliothek des Elektrotechnik-Neubaus.

cho

www.emsp.tu-berlin.de/lehre/

 

© TU-Pressestelle 7-9/2006 | TU intern | Impressum | Leserbriefe