Nachgefragt
Baby auf Bestellung
TU intern befragt Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten,
was für sie die spannendste Forschungsnachricht der jüngsten
Zeit war und welches Thema mehr Aufmerksamkeit in den Medien verdient.
Janka Arens ist Redaktionsleiterin des 3sat-Zukunftsmagazins "nano".
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Janka Arens,
3sat
© privat |
Ein Baby als Lebensretter: Ein künstlich gezeugtes Kind spendet
Knochenmark für den todkranken Bruder. Das war Thema in einer
unserer "nano"-Sendungen vor ein paar Wochen. Diese Nachricht
hat mich ziemlich beeindruckt, die ethischen Fragen, die damit verbunden
sind, haben mich beschäftigt. Für mich hat die Mutter
des Mädchens überzeugend dargestellt, dass die Kleine
ein vollwertiges Mitglied der Familie ist, geliebt, gewünscht,
kein "Ersatzteillieferant". Dennoch bleibt es ein Baby
auf Bestellung.
Mir fällt kein Thema ein, das ich in der Berichterstattung
vermisse, vielmehr störe ich mich immer wieder mal an der Art
der Berichterstattung: Einzelne technische Neuheiten werden zum
Teil heftig bejubelt, und kaum einer fragt nach der Relevanz und
der Sinnhaftigkeit der Erfindung. Andererseits werden wissenschaftliche
und technologische Entwicklungen wie beispielsweise die Nanotechnologie
oder auch die grüne Gentechnik von vornherein so kritisch betrachtet,
dass eine offene Diskussion über Risiken oder auch Chancen
gar nicht mehr möglich ist.
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