7-9/06
Juli 2006
TU intern
7-9/2006 als
pdf-Datei
(959 kb)
 Themenseiten 
Titel
Inhalt
Aktuell
Hochschulpolitik
Innenansichten
Lehre & Studium
Von der Schule
in die Uni
Forschung
Alumni
Internationales
Menschen
Tipps & Termine
Vermischtes
Impressum
TU-Homepage

Internationale Adresse für mathematische Talente

Drei Universitäten gründen die BERLIN MATHEMATICAL SCHOOL

Mathematiker Günter M. Ziegler ist Sprecher der BERLIN MATHEMATICAL SCHOOL, die im Herbst startet
© Sandro Most

"Gemeinsam sind wir stark" heißt die Devise der Berliner Mathematik: Getreu diesem Motto haben die drei Berliner Universitäten jetzt die BERLIN MATHEMATICAL SCHOOL (BMS) initiiert: Das Exzellenzprojekt wendet sich an mathematische Talente aus dem In- und Ausland.

"Wir laden Studierende aus aller Welt ein, nach dem Bachelorabschluss zum Mathematik-Studium nach Berlin zu kommen. Wir können ihnen etwas Besonderes bieten", verspricht BMS-Sprecher Prof. Dr. Günter M. Ziegler von der TU Berlin. Die BMS leitet er mit Prof. Dr. Jürg Kramer von der HU Berlin und Prof. Dr. Christof Schütte von der FU Berlin. Die Sprecherschaft wird im Zweijahresrhythmus zwischen den drei Universitäten rotieren.

Den Studierenden wird in der Tat viel geboten: "Phase I" besteht aus einem neuen, zwischen den Universitäten abgestimmten Vorlesungsprogramm auf Englisch. Die BMS-Dozenten, darunter immerhin vier Leibniz-Preisträger, werden sich als Betreuer und Mentoren individuell um die Studierenden kümmern. In wenigen Semestern sollen sie auf ein "Qualifying Exam" vorbereitet werden, das den Einstieg in die "Phase II" bildet, die Promotionsphase. In dieser sollen sie beherzt auf die überragenden Möglichkeiten der Berliner Mathematik-Forschungslandschaft zugreifen.

"Auch in den USA nimmt man sehr wohl wahr, was wir tun. Gerade in der Angewandten Mathematik gilt Berlin als ein weltweit bedeutendes Zentrum", berichtet Christof Schütte, der die FU-Seite der BMS koordiniert. Jürg Kramer von der HU Berlin hofft, "dass wir mittelfristig auf einen Anteil an internationalen Studierenden kommen, der bei 50 Prozent liegt".

Dabei ist die BMS in der jetzt begründeten Form nur ein erster Schritt. Ein Antrag auf Förderung im Rahmen der "Exzellenzinitiative" von Bund und Ländern läuft. Wenn er erfolgreich ist, dann kann die BMS ab Herbst auch Stipendien für ihr gesamtes Studienprogramm anbieten.

tui

www.math-berlin.de
 

Drei Millionen Euro für zwei neue Graduiertenkollegs

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) vergab jetzt gleich zwei neue Mathematik-Graduiertenkollegs an die TU Berlin. Damit wird es 27 Stipendien für Doktoranden, Angebote für Post-Doktoranden und Qualifizierungsstipendien geben. Für die erste Bewilligungsphase von viereinhalb Jahren vergibt die DFG pro Kolleg 1,5 Millionen Euro. Damit wird die mathematische Nachwuchsförderung an der TU Berlin weiter gestärkt. Der Sprecher der "BERLIN MATHEMATICAL SCHOOL", Prof. Dr. Günter Ziegler, wird diese Funktion auch für das neue Graduiertenkolleg "Methoden für diskrete Strukturen" übernehmen, das Mathematiker aller drei Berliner Universitäten tragen. Die diskrete Mathematik hat sich in den vergangenen vierzig Jahren als eigenständige Disziplin im Überschneidungsbereich von Mathematik und Informatik etabliert und liefert wesentliche Beiträge für Logistik, Telekommunikation, Verkehrsplanung und Computergrafik.

Prof. Dr. Anton Bovier, ebenfalls TU-Mathematiker und Forschungsgruppenleiter am Berliner Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik, wird das Internationale Graduiertenkolleg "Stochastische Modelle komplexer Prozesse und deren Anwendungen" leiten. Hier kooperieren die TU Berlin, die HU Berlin und die Universität Potsdam mit Kollegen von der Universität Zürich und der ETH Zürich. Sprecher auf der schweizerischen Seite ist Prof. Dr. Erwin Bolthausen, der von 1979 bis 1990 Professor an der TU Berlin war. Das Graduiertenkolleg untersucht wahrscheinlichkeitstheoretische Modelle, die ihre Anwendungen in Physik, Finanzmathematik, Klimaforschung und Genetik finden. Hier kommen moderne Methoden der Stochastik zur Anwendung wie mathematische Modellierung oder numerische Behandlung.

stt

© TU-Pressestelle 7-9/2006 | TU intern | Impressum | Leserbriefe