Nicht hören entfernt uns von den Menschen
Berlinweit einmalige Angebote für Hörbehinderte in
der TU Berlin
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Stumme Unterhaltung: Die studentische
Beraterin Katharina Koch (l.) erklärt hörbehinderten
Schülerinnen in Gebärdensprache, was sie an der TU
Berlin studieren können
© TU Berlin/Weiß |
Um gehörlose und hörbehinderte Abiturienten kümmert
sich die TU Berlin ganz besonders. Sie stellt jedem hörbehinderten
Studierenden für die Dauer seines Studiums eine Mikroport-Anlage
zur Verfügung, es gibt eine eigene Sprechstunde, die von einer
Gebärdendolmetscherin durchgeführt wird, reservierte Plätze
in Hörsälen mit gutem Blick auf die Tafel und die Vermittlung
von individuellen Gebärdendolmetschern. Schon seit längerem
besteht zur Margarethe-von-Witzleben-Schule für Hörbehinderte
und Gehörlose ein persönlicher Kontakt. "Mittlerweile
gibt es mehrere erfolgreiche TU-Absolventen und Studierende bei
uns, die dort Abitur gemacht haben", erzählt Brigitte
Lengert, TU-Beauftragte für Studierende mit Behinderungen.
Zu den TU-Infotagen
Ende Mai war der pädagogische Koordinator der Schule diesmal
mit der gesamten Oberstufe erschienen. So entschloss sich Brigitte
Lengert, auch die Einführungsveranstaltung im Audimax von einer
Gebärdendolmetscherin übersetzen zu lassen. Der Studienanfänger
David Schröder brachte den größten Wunsch vieler
Hörbehinderter auf den Punkt: "Ich wünsche mir mehr
Toleranz gegenüber Hörbehinderten, die oft als begriffsstutzig
hingestellt werden. Immanuel Kant hat gesagt: Nicht sehen entfernt
uns von Dingen, nicht hören von den Menschen."
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