Stimulieren, ausbauen, vernetzen
Was der neue Zweite Vizepräsident zukünftig in der
TU Berlin bewegen will
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Prof. Dr. Johann Köppel
trat im Juni 2006 seine zweijährige Amtszeit als Zweiter
Vizepräsident der TU Berlin an und ist zuständig für
Forschung. Seit 1999 lehrt und forscht er im Fachgebiet Landschaftsplanung/Umweltverträglichkeitsprüfung
an der TU Berlin
© TU-Pressestelle |
Herr Köppel, Sie haben sich von Anfang an in den Gremien
engagiert. Was war Ihre Motivation, schließlich auch als Vizepräsident
zu kandidieren?
Als ich 1998/99 an die TU Berlin kam, wollte ich zunächst
natürlich vor allem an der Fortentwicklung meines Fachgebiets
arbeiten. Ich war dann mehrere Jahre Prodekan und Studiendekan.
Jetzt steht die gesamte Universität mit der Exzellenzinitiative
vor einer großen Herausforderung, was ihre zukünftige
Ausrichtung betrifft. Dies ist ein spannender Zeitpunkt, um als
Vizepräsident für Forschung die Arbeit der Universitätsleitung
mitzugestalten.
Was sind Ihre Vorstellungen für die TU Berlin?
Grundsätzlich möchte ich unterscheiden zwischen Forschungs-Innen-
und Forschungs-Außenpolitik. In beiden Bereichen sehe ich
Handlungsbedarf und Aufgaben. Einige von ihnen lassen sich kurzfristig
umsetzen, andere muss man eher über einen längeren Zeitraum
betrachten. Vieles hat mein Vorgänger, Professor Petermann,
ja bereits strukturiert und auf den Weg gebracht. Ein wichtiger
Punkt, der mir am Herzen liegt, ist zum Beispiel die Neuausrichtung
der Forschungsförderung.
Was gehört für Sie zur "Innenpolitik" in
der Forschung?
Wichtig ist für mich, dass wir hier einerseits über angemessene
Möglichkeiten verfügen, gezielte Impulse zur Umsetzung
von strategischen Zielen zu setzen (top down). Andererseits muss
sichergestellt sein, dass Aktivitäten aus den Fakultäten
und Fachgebieten rechtzeitig erkannt und ebenfalls ausreichend unterstützt
werden können (bottom up); die Cluster von morgen sozusagen.
Von großer Bedeutung sind hierbei natürlich Kommunikation
und Information - und zwar in beide Richtungen. Hier bin ich mit
der Kanzlerin einig, dass es Optimierungspotenziale insbesondere
auch hinsichtlich einer "pro-aktiveren" Beratung und Unterstützung
der Schwerpunkte, Fakultäten und Fachgebiete gibt.
Ich habe bereits begonnen, die Fakultäten zu besuchen und
mich vor Ort über die Situation und besonderen Bedürfnisse
zu informieren. Wichtig ist mir dabei, offen über Stärken
und über Schwächen zu diskutieren, Lösungswege zu
entwickeln und weitere Vernetzungsprozesse anzuregen. Ziel ist es,
das vorhandene Potenzial weiter zu stützen und gezielt neue
Aktivitäten zu stimulieren. Ein großes Thema für
die "Innenpolitik" ist natürlich auch der ganze Bereich
Wissensmanagement, der ja nicht nur als wissenschaftlicher Schwerpunkt
für den Bereich Forschung eine Rolle spielt, sondern auch große
praktische Relevanz hat, beispielsweise für die interne Vernetzung,
aber auch für Kommunikation und Vermarktung von Forschungsergebnissen.
Und die Außenpolitik?
Hierbei geht es darum, wie wir als TU Berlin von außen wahrgenommen
werden und auf welche Weise wir mit anderen Institutionen in Forschung,
Gesellschaft und Wirtschaft zusammenwirken. Natürlich ist die
Drittmitteleinwerbung ein übergeordnetes Ziel vieler Aktivitäten.
Ein anderer wichtiger Ansatzpunkt ist die Frage, wie wir noch attraktiver
werden können für junge und begabte Nachwuchskräfte,
auch und besonders im internationalen Wettbewerb. Bei diesem Thema
gibt es vielfältige Berührungspunkte mit meiner Kollegin
Ulrike Strate, der Dritten Vizepräsidentin. Wichtig dabei ist
zum Beispiel der differenzierte Ausbau von strukturierten Angeboten
und Programmen für Promovierende. Hier darf die TU Berlin nicht
mehr viel Zeit verlieren. Weiterhin möchte ich unsere guten
Kontakte zu außeruniversitären Forschungseinrichtungen
und zur Industrie pflegen und intensivieren. In der Zusammenarbeit
mit Stiftungen und Stipendienprogrammen sehe ich außerdem
ein wichtiges und noch keinesfalls ausreichend genutztes Potenzial.
Und natürlich gehört auch die forschungsgeleitete Unterstützung
von Existenzgründungen und Spin-offs dazu.
Was wünschen Sie sich für Ihr Amt?
Eine gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten in der Leitung,
der Verwaltung und in den Fakultäten ist mir wichtig. Ich hoffe,
einige von den aufgezählten Punkten rasch umsetzen und andere
Themen kontinuierlich in einer langfristigeren Perspektive verfolgen
zu können.
Das Gespräch führte Patricia Pätzold
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