7-9/06
Juli 2006
TU intern
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Stimulieren, ausbauen, vernetzen

Was der neue Zweite Vizepräsident zukünftig in der TU Berlin bewegen will

Prof. Dr. Johann Köppel trat im Juni 2006 seine zweijährige Amtszeit als Zweiter Vizepräsident der TU Berlin an und ist zuständig für Forschung. Seit 1999 lehrt und forscht er im Fachgebiet Landschaftsplanung/Umweltverträglichkeitsprüfung an der TU Berlin
© TU-Pressestelle

Herr Köppel, Sie haben sich von Anfang an in den Gremien engagiert. Was war Ihre Motivation, schließlich auch als Vizepräsident zu kandidieren?

Als ich 1998/99 an die TU Berlin kam, wollte ich zunächst natürlich vor allem an der Fortentwicklung meines Fachgebiets arbeiten. Ich war dann mehrere Jahre Prodekan und Studiendekan. Jetzt steht die gesamte Universität mit der Exzellenzinitiative vor einer großen Herausforderung, was ihre zukünftige Ausrichtung betrifft. Dies ist ein spannender Zeitpunkt, um als Vizepräsident für Forschung die Arbeit der Universitätsleitung mitzugestalten.

Was sind Ihre Vorstellungen für die TU Berlin?

Grundsätzlich möchte ich unterscheiden zwischen Forschungs-Innen- und Forschungs-Außenpolitik. In beiden Bereichen sehe ich Handlungsbedarf und Aufgaben. Einige von ihnen lassen sich kurzfristig umsetzen, andere muss man eher über einen längeren Zeitraum betrachten. Vieles hat mein Vorgänger, Professor Petermann, ja bereits strukturiert und auf den Weg gebracht. Ein wichtiger Punkt, der mir am Herzen liegt, ist zum Beispiel die Neuausrichtung der Forschungsförderung.

Was gehört für Sie zur "Innenpolitik" in der Forschung?

Wichtig ist für mich, dass wir hier einerseits über angemessene Möglichkeiten verfügen, gezielte Impulse zur Umsetzung von strategischen Zielen zu setzen (top down). Andererseits muss sichergestellt sein, dass Aktivitäten aus den Fakultäten und Fachgebieten rechtzeitig erkannt und ebenfalls ausreichend unterstützt werden können (bottom up); die Cluster von morgen sozusagen. Von großer Bedeutung sind hierbei natürlich Kommunikation und Information - und zwar in beide Richtungen. Hier bin ich mit der Kanzlerin einig, dass es Optimierungspotenziale insbesondere auch hinsichtlich einer "pro-aktiveren" Beratung und Unterstützung der Schwerpunkte, Fakultäten und Fachgebiete gibt.

Ich habe bereits begonnen, die Fakultäten zu besuchen und mich vor Ort über die Situation und besonderen Bedürfnisse zu informieren. Wichtig ist mir dabei, offen über Stärken und über Schwächen zu diskutieren, Lösungswege zu entwickeln und weitere Vernetzungsprozesse anzuregen. Ziel ist es, das vorhandene Potenzial weiter zu stützen und gezielt neue Aktivitäten zu stimulieren. Ein großes Thema für die "Innenpolitik" ist natürlich auch der ganze Bereich Wissensmanagement, der ja nicht nur als wissenschaftlicher Schwerpunkt für den Bereich Forschung eine Rolle spielt, sondern auch große praktische Relevanz hat, beispielsweise für die interne Vernetzung, aber auch für Kommunikation und Vermarktung von Forschungsergebnissen.

Und die Außenpolitik?

Hierbei geht es darum, wie wir als TU Berlin von außen wahrgenommen werden und auf welche Weise wir mit anderen Institutionen in Forschung, Gesellschaft und Wirtschaft zusammenwirken. Natürlich ist die Drittmitteleinwerbung ein übergeordnetes Ziel vieler Aktivitäten. Ein anderer wichtiger Ansatzpunkt ist die Frage, wie wir noch attraktiver werden können für junge und begabte Nachwuchskräfte, auch und besonders im internationalen Wettbewerb. Bei diesem Thema gibt es vielfältige Berührungspunkte mit meiner Kollegin Ulrike Strate, der Dritten Vizepräsidentin. Wichtig dabei ist zum Beispiel der differenzierte Ausbau von strukturierten Angeboten und Programmen für Promovierende. Hier darf die TU Berlin nicht mehr viel Zeit verlieren. Weiterhin möchte ich unsere guten Kontakte zu außeruniversitären Forschungseinrichtungen und zur Industrie pflegen und intensivieren. In der Zusammenarbeit mit Stiftungen und Stipendienprogrammen sehe ich außerdem ein wichtiges und noch keinesfalls ausreichend genutztes Potenzial. Und natürlich gehört auch die forschungsgeleitete Unterstützung von Existenzgründungen und Spin-offs dazu.

Was wünschen Sie sich für Ihr Amt?

Eine gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten in der Leitung, der Verwaltung und in den Fakultäten ist mir wichtig. Ich hoffe, einige von den aufgezählten Punkten rasch umsetzen und andere Themen kontinuierlich in einer langfristigeren Perspektive verfolgen zu können.

Das Gespräch führte Patricia Pätzold

 

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