Flotte Satelliten
Berlin und Brandenburg bündeln Kompetenzen
Mit kleinen Himmelskörpern wollen Berliner Wissenschaftler
und Unternehmen hoch hinaus. Nur etwas größer als eine
Kaffeetasse sind die kleinsten Vertreter der Berliner Kleinsatelliten,
die in den kommenden Jahren in den Weltraum geschossen werden. Die
Technologie dafür will die frisch gegründete "Raumfahrtinitiative
Berlin-Brandenburg" (RIBB) maßgeblich mit entwickeln.
Auf der Internationalen
Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) im Mai stellte sich das
Konsortium aus fünf klein- und mittelständischen Unternehmen
sowie fünf Forschungsinstituten erstmals vor. Sie wollen die
regionalen Kleinsatelliten-Kompetenzen bündeln und das Know-how
zum Nutzen der nationalen Wissenschaft und Technologie erweitern.
Maßgeblich beteiligt an der Initiative ist der unter anderem
von der TU Berlin getragene Forschungs-
und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik Berlin (FAV). Die
Entwicklung, Integration und Nutzung von Kleinsatelliten hat in
Berlin eine langjährige Tradition, die Wissenschaft entdeckte
frühzeitig die Attraktivität dieser Technologie. Entsprechend
hoch ist die Kompetenz auf diesem Gebiet. Seit 1991 bauten und starteten
die TU-Forscher bereits sieben TUBSAT-Kleinsatelliten.
In Berlin-Adlershof wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und
Raumfahrt (DLR) in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut FIRST
sowie Industriepartnern der Feuer-Früherkennungs-Satellit BIRD
entwickelt. Auf diesen Erfahrungen baut die RIBB auf, um sich im
Wettbewerb um das Marktsegment der Kleinsatelliten zu positionieren.
Die viel versprechenden Kleinsatelliten werden künftig preiswert
eine ganze Palette von Diensten bei der Erdbeobachtung übernehmen.
Die Unternehmensberatung Frost & Sullivan schätzt den weltweiten
Kleinsatellitenmarkt für 2007 allein bei der Fernerkundung
auf beachtliche 770 Millionen US-Dollar.
Dr. Harry Adirim, Norbert Pilz,
AI: Aerospace Institut TU Berlin
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