7-9/06
Juli 2006
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40-Tonner sind passé

Neue Versuchsanlage zur Prüfung von Hochspannungskabel vorgestellt

Kay Rethmeier testet seine neue Versuchsanlage im Lichthof der TU Berlin
© TU Berlin/Weiß

Hochspannungskabel sind so etwas wie der Lebensnerv für die Stromversorgung von Städten. Mit enormem Aufwand verbunden ist bislang die Überprüfung von neuen Hochspannungskabelanlagen, die mit einer gegenüber dem Normalbetrieb höheren Spannung vor der Inbetriebnahme getestet werden müssen. Das könnte sich jetzt ändern. Das TU-Fachgebiet Hochspannungstechnik von TU-Prof. Dr. Wilfried Kalkner hat in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Baur Prüf- und Messtechnik GmbH aus Österreich den Prototypen einer neuartigen Versuchsanlage entwickelt.

Um die für die Hochspannungstechnik außergewöhnlich hohen Spannungen von mehreren 100000 Volt auf den Baustellen neuer Kraftwerke und Umspannwerke zu erzeugen, müssen zumeist mithilfe von 40-Tonnen-Sattelschleppern große und schwere Spannungsquellen herangeschafft werden. Zur eigenen Stromversorgung wird zusätzlich ein leistungsstarkes Dieselaggregat benötigt. Die neue Versuchsanlage ist wesentlich kleiner und leichter, da die erforderlichen hohen Spannungen nicht mit den gewohnten 50 Hertz erzeugt werden, sondern mit einer extrem niedrigen Frequenz (VLF) von nur 0,1 Hertz.

Erste Untersuchungen mit einer am Fachgebiet nachgebauten Hochspannungskabelanlage haben ergeben, dass komplexe Kabelanlagen der Energietechnik grundsätzlich bei einer 500-fach geringeren Frequenz getestet werden können. Unterstützt werden diese Untersuchungen vom Berliner Siemens-Werk und der Firma CCC-GmbH-Berlin. Die Anlage soll zudem auch für die Aufspürung von Kabelfehlern genutzt werden. Für die nahe Zukunft ist die Konstruktion einer serienreifen, noch kleineren und leichteren Prüfanlage vorgesehen. Energieversorger wie Vattenfall Berlin haben bereits Interesse bekundet.

Dr.-Ing. Kay Rethmeier,
Fachgebiet Hochspannungstechnik

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