7-9/06
Juli 2006
 
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Angezogen von Magneten

Neu berufen: Alan Tennant experimentiert mit starkem Magnetismus und niedrigen Temperaturen

Allan Tennant macht Versuche am Forschungsreaktor BER II und am Speicherring BESSY
© TU-Pressestelle

Was sich physikalisch in den Magnetfeldern abspielt, hat den Physiker Alan Tennant schon immer interessiert. Doch um das ganze System zu verstehen, muss man den so genannten Hamilton-Operator bestimmen. Und den kann man nur in einem sehr starken Magnetfeld und bei sehr niedriger Temperatur messen. Doch nirgends gab es ein Institut, das beides vorweisen konnte. Dann stieß Alan Tennant auf das Hahn-Meitner-Institut in Berlin. Heute ist er "Doppelprofessor": Im Hahn-Meitner-Institut ist er Leiter der Abteilung Magnetismus und an der TU Berlin Professor für Experimentelle Physik (Magnetismus).

"Das Angebot an Großgeräten in Berlin ist tatsächlich einzigartig", lobt Tennant. "Wir experimentieren mit folgenden Methoden und Geräten: mit der Neutronenstreuung am Forschungsreaktor BER II und mit der Streuung von Synchrotronstrahlung am Speicherring BESSY."

Durch die Kombination von niedrigen Temperaturen im Bereich von Millikelvin und starken Magnetfeldern von bis zu 15 Tesla konnten Alan Tennant und seine Arbeitsgruppe inzwischen den Hamilton-Operator bestimmen und damit ihre Forschungen vorantreiben.

Aber Tennant experimentiert auch mit Materialien, zum Beispiel mit Silberfluoriden. Sie sind schwierig herzustellen und sehr schwierig zu handhaben. "Ich glaube aber, dass diese Silberfluoride supraleitend sein können und sogar unter höheren Temperaturen eingesetzt werden könnten als die derzeit benutzten Kupferoxide. Im Erfolgsfalle hätten wir also neue Möglichkeiten für Supraleiter." Mit diesen Experimenten will der geborene Schotte nicht nur forschen und lehren, sondern auch ein attraktives Umfeld schaffen, das weitere kreative Köpfe anzieht, die sich weiterentwickeln möchten.

Alan Tennant studierte in Edinburgh Physik und promovierte schließlich 1994 in Oxford. Er arbeitete als Postdoc in Oxford und im Oak Ridge National Laboratory, war Gastwissenschaftler in Dänemark und gründete 2003 ein eigenes Start-up-Unternehmen. Er war schon damals öfter in Berlin, um Messungen vorzunehmen. Im Oktober 2005 nahm er schließlich den Ruf auf die Doppelprofessur der TU Berlin und des Hahn-Meitner-Instituts an.

Patricia Pätzold

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