Die Spitze des Studentenbergs
Vorteilsausgleich für Berlin in der Diskussion
Mehr als die Hälfte der Studierenden, die die Berliner Hochschulen
ausbilden, haben nicht in der Hauptstadt Abitur gemacht. Von 141000
Studierenden im Wintersemester 2004/2005 kamen etwa 60000 Studierende
aus anderen Bundesländern und knapp 16700 aus dem Ausland.
Wissenschafts- und Kultursenator Dr. Thomas Flierl wird deshalb
auch nicht müde, den so genannten Vorteilsausgleich zu propagieren,
der den ausbildenden Bundesländern eine Zahlung aus den Herkunftsbundesländern
zugesteht. Er unterstützte auch nachdrücklich das von
Minister Jürgen Zöllner und Ministerin Barbara Ludwig
in der Arbeitsgruppe der Kultusministerkonferenz
(KMK) "Hochschulfinanzierung" angeregte und auf dem Vorteilsausgleich
basierende Modell für die Finanzierung von Studienplätzen.
Von einem solchen Modell könnte Berlin finanziell profitieren.
Seit 1995 wurden in der Hauptstadt laut Senatsverwaltung für
Wissenschaft und Kultur rund 30000 Studienplätze abgebaut.
Zwar sind durch die Hochschulverträge die Budgets für
die Hochschulen des Landes bis 2009 gesichert, doch schauen sowohl
Politik als auch Hochschulen sorgenvoll auf die Prognosen des "Studentenbergs"
von 2,7 Millionen Studierenden, der den Universitäten laut
KMK ab spätestens 2014 ins Haus stehen soll. Die Finanzierung
einer solchen zusätzlichen Belastung ist nach wie vor ungeklärt.
Ungeklärt ist ebenso, wie weit reichend der "Studentenberg"
eigentlich sein wird. Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft
in Köln (IdW), die sich aus den Meldungen der einzelnen Bundesländer
speisen, ergeben für das Jahr 2013 eine Abiturientenquote von
50 Prozent, nahe am OECD-Mittelwert von 56 Prozent. Wenn die Umstellung
von 13 auf 12 Schuljahre allerdings geschafft sei, so das IdW, normalisiere
sich die Lage wieder.
pp
www.iwkoeln.de
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