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"Endlich wieder Schwedisch sprechen"

"Buddies" helfen Austauschstudierenden, in die Uni einzusteigen - Interessierte gesucht

Spaß, kultureller Austausch und neue Freundschaften sind der Lohn der "Buddies": Sylvain Rocher mit der französischen Austauschstudentin Magalie Fischer beim Buddy-Treffen im Café A
© privat

"Das Wichtigste ist meist die Wohnung beziehungsweise der Platz im Wohnheim", sagt Sylvain Rocher. Die Probleme der französischen Austauschstudentin Magalie Fischer aus dem Elsass kennt er gut. Er ist Architekturstudent und hilft Magalie über die ersten Schwierigkeiten im neuen Land hinweg, hat sie vom Flughafen abgeholt, die Wohnungsschlüssel geholt, erledigt eventuelle Behördengänge mit ihr und zeigt ihr die wichtigsten Anlaufpunkte in der Uni. Sylvain Rocher ist Magalies "Buddy".

Das Buddy-Programm wird seit rund zehn Jahren vom Akademischen Auslandsamt organisiert, um den ausländischen Austauschstudierenden den Einstieg in die Uni zu erleichtern. Die Studierenden aus Übersee und diejenigen aus Südeuropa wünschen sich fast alle einen "Buddy", während die Nordeuropäerinnen und -europäer meistens selbstständiger sind. Beatrice Vinci vom Akademischen Auslandsamt erklärt sich das so: "Die Studierenden aus Südeuropa haben ein größeres Sicherheitsbedürfnis. Die Tradition, für einige Zeit ins Ausland zu gehen, ist dort auch noch viel jünger."

Die Buddies brauchen viel Idealismus, denn das Engagement ist unbezahlt. Doch die Hilfsbereitschaft speist sich meist aus einer ganz bestimmten Erfahrung: "Ich war selbst Erasmus-Student im spanischen Sevilla", erzählt Sylvain Rocher. "Ich hatte dort eine wunderbare Zeit und alles war für mich organisiert. Da wollte ich auch helfen, dass sich Austauschstudierende bei uns willkommen fühlen." Inzwischen hat er Magalie auch schon zu Konzerten mitgenommen und führt sie in die Buddy-Runde ein, die donnerstags ab 18 Uhr im Café A im Architekturgebäude stattfindet.

Auch Nadine Griesche hat gute Erfahrungen im Ausland gemacht. Sie war 2003 in Schweden. "Dort gab es ein so genanntes Mentorenprogramm, das ebenfalls von Studierenden getragen wurde. Als ich zurückkam, wollte ich auch etwas tun und stieß auf das Buddy-Programm." Ihr Lohn ist die Freude, mit ihren Buddies mal wieder Schwedisch sprechen zu können. Fünf Austauschstudierende hat sie schon betreut. Eva, die dieses Semester an der TU Berlin startet, ist ihre sechste. "Natürlich kann jeder, der sich engagieren möchte, ein Wunschherkunftsland angeben, oder zum Beispiel auch das Studienfach, was wir nach Möglichkeit berücksichtigen. Bisher konnten wir aber noch immer alle Leute so zusammenführen, dass sie zufrieden waren", sagt Beatrice Vinci. Im letzten Jahr kamen rekordverdächtige 400 Austauschstudierende aus 30 Ländern an die TU Berlin. Deshalb sucht das Auslandsamt auch kontinuierlich Studierende, die sich als Buddies engagieren möchten. "Mit steigender Anzahl von Austauschstudierenden weitet sich das Programm natürlich immer mehr aus", freut sich Dr. Carola Beckmeier, Leiterin des Akademischen Auslandsamtes. Sie sagt das auch mit einem weinenden Auge, denn zusätzliche Finanzmittel gibt es nicht. "Wir bleiben auf gute Ideen und Sponsoren angewiesen." Ein Sommerfest und eine Weihnachtsfeier sollen, neben dem persönlichen Gewinn durch den kulturellen Austausch und eventuell neu gewonnene Freundschaften, die Buddies wenigstens etwas für ihren Einsatz entschädigen.

Patricia Pätzold

www.tu-berlin.de/zuv/aaa/buddy.htm

 

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