5/06
Mai 2006
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Vorbereitet auf den Ernstfall

Geoinformation und Fernerkundung entwickeln neue Hilfsmittel des Katastrophenmanagements

Das Elbehochwasser am 13. April 2006 bei Wittenberg wurde mit Satellitenradar erfasst und einer topographischen Karte im Maßstab 1:50000 überlagert
© privat

Wir kennen die Satellitenbilder mit den großen Wolkenwirbeln der verheerenden Tornados. Jeden Tag erfahren wir aus den Medien von Bedrohungen durch Wirbelstürme, Hochwasser, Erdbeben, Flutwellen, Bergrutschungen und andere Naturereignisse, die uns vor große Herausforderungen stellen. Verhindern können wir sie nicht, aber wir können bessere Vorsorge treffen, uns auf die Bewältigung von Krisen vorbereiten und Erkenntnisse gewinnen, die beim Wiederaufbau zu berücksichtigen sind. "Disaster Preparedness" und "Disaster Management" sind inzwischen zu festen Begriffen in der Fachwelt geworden.

Methoden der Geoinformationstechnik und der Fernerkundung spielen dabei eine immer wichtigere Rolle. Sie können vielfältige geowissenschaftliche Daten systematisch erfassen und durch flächendeckende Erdbeobachtung fortlaufend aktualisieren. So stehen den betroffenen Institutionen und Hilfsorganisationen bei Natur- und Umweltkatastrophen aktuelle Informationen zur Verfügung.

"Geoinformation for Disaster Management" hieß denn auch der Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Orhan Altan aus Istanbul für die Ende März durchgeführten "Turkish-German Joint Geodetic Days". Er gab eine Fülle von Beispielen, die die moderne Geodäsie, Geoinformationstechnik und Fernerkundung herausfordern. Es war das fünfte Treffen dieser Art im Rahmen der TU-Partnerschaften mit den Istanbuler Universitäten ITÜ (Technische Universität) und Yildiz-Universität. Als Mitveranstalter war dieses Mal auch das GeoForschungsZentrum Potsdam beteiligt. 160 Fachleute aus 15 Nationen hatte das Motto des Symposiums "Geodesy and Geoinformation in the Service of our Daily Life" nach Berlin geführt.

Neben vielen anderen Beiträgen standen immer wieder die Methoden zu Katastrophenvorsorge und -management im Mittelpunkt: zum Beispiel Tsunami- oder Erdbebenrisiken in der Türkei. Dabei wurde auch das beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen eingerichtete "Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation" (ZKI) vorgestellt. Es widmet sich auf nationaler und internationaler Ebene der Notfallkartierung und dem Katastrophenmonitoring und ist ein deutscher Beitrag zu dem europäischen Netzwerk "RISK-EOS" - Geoinformations-Serviceprovider, die das Katastrophenmanagement unterstützen.

Die TU Berlin trägt durch die Forschungsarbeiten des Instituts für Geodäsie und Geoinformationstechnik dazu bei, die geodätischen Grundlagen und die Methoden zur Gewinnung und Verarbeitung von Geoinformationen weiterzuentwickeln. Es nutzte die Gelegenheit, auf der Tagung seinen neuen Masterstudiengang "Geodesy and Geoinformation Science" (ab Herbst 2006) vorzustellen, wo er bei den internationalen Fachvertretern eine ermutigende Resonanz fand.

Prof. Dr.-Ing. Jörg Albertz

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