5/06
Mai 2006
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Aus für den "Homo oeconomicus"

Psychologische Experimente zeigen ein anderes Menschenbild

Angenommen, Sie haben die Wahl zwischen der Sicherheit, 100 Euro ausgezahlt zu bekommen, und der Möglichkeit, Ihre Entscheidung an jemand anderen zu delegieren. Der andere hat dann ebenfalls zwei Alternativen: Die eine bedeutet eine Auszahlung von null Euro für beide, die andere Alternative würde Ihnen 100000 Euro und dem anderen 10 Euro einbringen. Wären Sie bereit, die Entscheidung zu delegieren und sich auf die Rationalität des anderen zu verlassen?

Diese und andere Fragen werden im Sonderforschungsbereich 649 rund um das Thema "Ökonomisches Risiko" untersucht. Er ist einer von nur drei Sonderforschungsbereichen in Deutschland, die sich wirtschaftswissenschaftlichen Fragen widmen.

In einer von Unsicherheit geprägten Welt ist die Frage nach den Auswirkungen ökonomischer Risiken elementar. Unwägbarkeiten der Zukunft beeinflussen Entscheidungen der Gegenwart. Das tiefere Verständnis des ökonomischen Risikos ist eine Grundvoraussetzung, wenn man die wirtschaftliche Lage von Individuen, Firmen oder ganzen Nationen verbessern will.

An der TU Berlin ist das Fachgebiet Mikroökonomie von Prof. Dr. Dorothea Kübler beteiligt. Es beschäftigt sich hauptsächlich mit den Determinanten von strategischer Unsicherheit und deren Messung und nutzt dabei Erkenntnisse aus der Sozialen und Kognitiven Psychologie sowie naturwissenschaftliche Methoden. Im PC-Pool der Fakultät VIII, Wirtschaft und Management, werden regelmäßig Experimente des SFB durchgeführt. Dort treffen Studierende Entscheidungen in verschiedenen Spiel-Situationen. Für ihre Teilnahme werden sie entlohnt. Die Experimente erlauben es erstmals, ökonomische Probleme im Labor zu betrachten, das heißt unter kontrollierten Bedingungen. Die tradierte Annahme des "Homo oeconomicus" wird dadurch auf eine harte Probe gestellt. Es zeigt sich ein viel facettenreicheres Menschenbild, als die Ökonomen es lange Zeit annahmen. Für die Spiel-Experimente werden laufend bezahlte Teilnehmer gesucht. Die Auswertungen sind anonym und erfordern nicht mehr als zwei Stunden Zeit. Übrigens, Experimente haben gezeigt, dass die meisten Leute das Risiko scheuen: Sie würden auf die eingangs gestellte Frage mit der für sie sicheren Alternative antworten.

tui

Anmeldung:
experimente(at)ww.tu-berlin.de
www.wm.tu-berlin.de/fachgebiet/mikro

 

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