Der alles in Geld aufwiegt
Neu berufen: Rainer Kasperzak lehrt das Fachgebiet Rechnungslegung
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Rainer Kasperzak untersucht
unter anderem, wie Markennamen den Firmenwert beeinflussen
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Wie legt man den Geldwert einer Marke fest, wie zum Beispiel
von Nivea, Coca-Cola oder Porsche? Wie viel sind eigentlich die
Kundenbeziehungen von Schering bei einem eventuellen Verkauf des
Unternehmens wert? Unbestritten ist, dass die Patentierung von Forschungsleistungen
auch für die Universitäten ein zunehmend wichtiger Erfolgsindikator
ist. Doch lässt sich der Wert eines gewerblichen Schutzrechts
zuverlässig bestimmen? Und wie geht der Bewerter mit der Methodenvielfalt
um, die zu enormen Bandbreiten führen kann?
Mit diesen Fragestellungen aus dem Bereich der monetären Bewertung
von immateriellen Vermögenswerten und deren Abbildung in internationalen
Konzernabschlüssen beschäftigt sich Prof. Dr. Rainer Kasperzak,
der seit September 2004 am Institut für Betriebswirtschaftslehre
das Fachgebiet
"Rechnungslegung" lehrt.
Kasperzak forscht an der Entwicklung einheitlicher, wissenschaftlich
fundierter Methoden sowie Instrumentarien zur Bewertung so genannter
weicher Faktoren eines Firmenwertes. Dazu zählen zum Beispiel
Markennamen oder auch entwickelte Technologien. Subjektives Ermessen
soll bei der Bewertung weitgehend ausgeschlossen werden.
"Noch steckt die Forschung auf diesem Gebiet in den Anfängen",
sagt Prof. Dr. Rainer Kasperzak, "aber die Notwendigkeit ist
enorm, da durch einen Beschluss der EU Konzernabschlüsse börsennotierter
Kapitalgesellschaften vornehmlich an den Informationsinteressen
der Aktionäre auszurichten sind." Bei einer Firmentransaktion
müsse nachvollziehbar werden, wofür eigentlich die Millionen
oder Milliarden auf den Tisch gelegt wurden, so Kasperzak. Dabei
sollen dem Kapitalmarkt nicht nur mehr Informationen zur Verfügung
gestellt werden, sondern vor allem glaubwürdige.
Weitere Schwerpunkte seiner Forschung sind die Unternehmensbewertung
sowie die wertorientierte Unternehmensberichterstattung. Bei Letzterer
geht es darum, dass Unternehmen darstellen müssen, wie es ihnen
gelungen ist, im Sinne der Aktionäre die Wertorientierung des
Unternehmens erfolgreich umzusetzen und voranzutreiben. Auch da
spielt die Bewertung immaterieller Güter wieder eine Rolle.
Rainer Kasperzak studierte Betriebswirtschaft in Duisburg und promovierte
und habilitierte sich an der Philips-Universität in Marburg.
Umfangreiche Praxiserfahrungen sowie vielfältige Kontakte sammelte
er zum Beispiel bei PricewaterhouseCoopers, einer großen,
international agierenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft.
Von diesen Kontakten profitieren nun auch die Studierenden. Gastvorträge
von Managern oder unternehmensorientierte Workshops ermöglichen
den Studierenden, frühzeitig Kontakte in der Wirtschaft zu
knüpfen und sich für eine spätere Beschäftigung
in diesen Unternehmen zu empfehlen.
Sybille Nitsche
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