Weniger Bilder, größere Auflösung, schnellere
Übertragung
Humboldt-Stipendiat Mrinal Mandal will Videoinhalte weiter komprimieren
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Mrinal Mandal
© privat |
Datenübertragung, möglichst schnell, möglichst kompakt
und trotzdem mit möglichst wenigen Verlusten: Das ist, grob
zusammen gefasst, das große Forschungsinteresse des indischen
Wissenschaftlers Prof. Dr. Mrinal Mandal von der University of Alberta
in Edmonton, Kanada. Der Softwarespezialist ist zurzeit Gastforscher
mit einem Stipendium der Humboldt-Stiftung
im Fachgebiet Nachrichtenübertragung von Prof. Dr.-Ing. Thomas
Sikora.
Fernsehen über Internetverbindungen ist derzeit ein großes
Thema, insbesondere in der Unterhaltungsindustrie. Leider vergällt
nur allzu oft eine zu langsame Internetverbindung den Spaß
an der Fußballübertragung. Ein Fall für Mrinal Mandal
und die Wissenschaftler aus der Arbeitsgruppe an der TU Berlin,
mit der er zusammen daran arbeitet, digitale Bilder und Objekte
so zu segmentieren und zu filtern, dass sie einzeln gesendet und
beim Empfänger wieder zusammengesetzt werden können. Doch
die Wissenschaftler gehen noch weiter. Sie wollen auf bestimmte,
sich wiederholende Bildinhalte verzichten - zum Beispiel größere
Farbflächen, Schriftzüge, Hintergründe - und die
Ergänzung der fehlenden Teile der Software des Empfängers
überlassen. Das spart Übertragungskapazität. Schon
länger gibt es Standards wie MPEG-1, MPEG-2, MPEG-4 oder H.261
bis H.264, doch diese Kompressionsdichte zu verbessern und weitergehend
auch die Inhalte zu komprimieren, um zum Beispiel hochauflösende
Fernsehbilder in Netze zu übertragen, die die Kapazität
dafür bieten, das sieht Mrinal Mandal als die Herausforderung
seines Lebens.
Schon in Indien, wo er seinen Abschluss in Elektronik und Kommunikationstechnologie
in Durgapur machte, arbeitete er anschließend in der Weltraumforschung
und hier konkret an einer Software zur Übertragung von Radardaten.
In Alberta ist er nun Direktor des "Multimedia Computing and
Communications Laboratory". Auch dort befasst er sich hauptsächlich
mit Anwendungen für die Bilddatenspeicherung und -übertragung.
Patricia Pätzold
www.ece.ualberta.ca/~mandal/
Drei Humboldt-Forschungspreise
Drei Forschungspreisträger und ein Stipendiat der Alexander
von Humboldt-Stiftung werden demnächst in der Fakultät
II, Mathematik und Naturwissenschaften, der TU Berlin forschen.
Professor Bernd Sturmfels von der Universität Berkeley
(USA) und Professor Peter Schröder vom California Institute
of Technology (CALTECH) in Pasadena (USA) werden am Institut
für Mathematik tätig sein. Zwischen den beiden
Wissenschaftlern und der TU Berlin besteht eine langjährige
intensive Zusammenarbeit. Professor Gadi Eisenstein vom Technion
Haifa in Israel wird im Zentrum für Nanophotonik am Institut
für Festkörperphysik arbeiten. Als Humboldt-Stipendiat
kommt Dr. Jungho Kim von der University of Illinois at Urbana
Champaign an die Technische Universität Berlin. Auch
er wird ans Zentrum für Nanophotonik kommen.
sn
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