5/06
Mai 2006
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Nicht nur für Überflieger

Promotionsstudent rät: Ausdauer und Disziplin mitbringen

Studierende und Promovenden sehen sich häufig mit der Frage konfrontiert, wie sie ihr Studium oder ihre wissenschaftliche Bestrebung finanzieren sollen. Von vielen Möglichkeiten ist das Stipendium eine besonders elegante. Zeit braucht man zwar, aber Überflieger, wie viele befürchten, muss man nicht sein. Als Stipendiat möchte ich dazu ermuntern, den Mut, aber auch die Zeit für die Bewerbung aufzubringen.

Natürlich stehen auch gute Noten im Vordergrund, aber was viele hindert, ist die erforderliche Geduld: Bewerbungen schreiben, Gutachten einwerben, Auswahlgespräche führen und auf den positiven, leider auch negativen Bescheid warten: Das kann bis zu einem Dreivierteljahr dauern. Man sollte also rechtzeitig mit diesem Prozedere beginnen.

Was einen Stipendiaten dann aber erwartet, ist nicht nur die monetäre Förderung, sondern auch die ideelle, und diese ist sehr wertvoll: Man wird einbezogen in einen Kreis von Menschen unterschiedlichster Fachrichtungen. Das führt zu einem fruchtbaren Meinungsaustausch, zum Teilen von Leid und Erfolg während des Studiums, zu Ratschlägen und vielleicht auch Lösungen der eigenen Probleme. Darüber hinaus bieten die Stiftungen oft umfangreiche Weiterbildungsmöglichkeiten zu verschiedensten Themenbereichen. Häufig sind diese auch Pflichtbestandteil der Förderung: zum Beispiel Diskussions- und Kommunikationstraining, Rhetorik, Management oder Politik. Oft sind es Bereiche, die, trotz ihrer hohen und zunehmenden Bedeutung für eine zukünftige Karriere, bei der natur- und ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung zu kurz kommen.

Doch ein Stipendium bedeutet auch Disziplin. So ist regelmäßig, meist halbjährlich, ein Arbeitsbericht anzufertigen und der von den Stiftungen benannte Vertrauensdozent aufzusuchen. Jährlich ist, insbesondere bei den Promovenden, ein Gutachten durch den betreuenden Professor einzureichen. Aber genau dieses Verlangen der Stiftungen ist häufig Schlüssel, Antrieb und Garant für einen erfolgreichen Abschluss des Studiums beziehungsweise des Promotionsvorhabens.

Marco Weiss,
Promotionsstipendiat der Friedrich-Naumann-Stiftung

Wo kann man sich um Stipendien bewerben?

Studienstiftung des deutschen Volkes: www.studienstiftung.de
Friedrich-Naumann-Stiftung: www.fnst.de
Friedrich-Ebert-Stiftung: www.fes.de
Konrad-Adenauer-Stiftung: www.kas.de
Heinrich-Böll-Stiftung: www.boell.de
Rosa-Luxemburg-Stiftung: www.rosaluxemburgstiftung.de

Außer den aufgelisteten Studienstiftungen gibt es noch viele andere regionale und überregionale Stiftungen mit sehr unterschiedlichen Vergabemodalitäten. Einen Überblick über Adressen und Ansprechpartner geben folgende Internetseiten:
www.tu-berlin.de/zuv/asb/sozial/stipendien.html
www.bmbf.de
www.stiftungsindex.de/

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