5/06
Mai 2006
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Große Erfolge und kleine Fehlschläge

Erfahrungen von neuen und alten Projektwerkstätten

Eine Vision, die bald Wirklichkeit werden könnte: Reisen im Hybridluftschiff
© privat

Studieren ohne Professorinnen und Professoren, ohne wissenschaftliche Assistenten, nur mit Tutoren. An dem alternativen Lehrkonzept von Projektwerkstätten (PWs) und Studienreformprojekten, das es seit 1985 gibt, hält die TU Berlin trotz aller Sparzwänge fest, denn sie haben sich in der Lehre sehr bewährt. Kürzlich abgeschlossen wurde zum Beispiel die PW "Hybridluftschiff" unter der Obhut von Prof. Dr. Jürgen Thorbeck vom Fachgebiet Luftfahrzeugbau und Leichtbau. Das Hybridluftschiff ist eine Mischung aus Flugzeug und Luftschiff und weist einige Probleme auf, die der Luftschifftechnik eigen sind. Studierende aus verschiedenen Fachrichtungen entwickelten ein Modell für ein Großluftschiff, und zwar nicht nur den Flugkörper selbst, sondern auch ein Struktur- und ein Antriebskonzept. Die Zukunftsvision sind sowohl das Reisen im Luftschiff als auch die Verwendung als Aufklärer, zum Beispiel im Katastrophenschutz. "Da oft anschauliche Fehlschläge auf dem Weg zum jetzigen Modell zu ertragen waren, hat unsere Projektwerkstatt erheblich dazu beigetragen, auch ,fachfremden' Studierenden einen großen Erfahrungsschatz an Luftschifftechnik, zum Beispiel in der Aerodynamik und im Modellbau, zu bescheren", erklären die Studierenden Christian Gebhardt, Ulrich Langenbach, Erich Fink. Auch folgende Erkenntnis ist wahrscheinlich nicht nur ihnen wichtig gewesen: "Da das Projekt nicht, wie in der Regellehre, von einem erfahrenen Lehrer Schritt für Schritt zu einem festen Ziel angeleitet wird, ist der Weg oft nicht der direkteste." Eine seit April 2006 laufende neue PW namens "Börsenprojekt" der Fakultät VIII, Wirtschaft und Management, richtet sich an alle Studierenden und Mitarbeiter der TU Berlin, die Interesse am Börsengeschehen haben. "Der Begriff ,Projekt' ist bewusst gewählt", sagen Alexander Hiller und Rafael Kaminski, zwei der Projekt-Aktiven. "Neben einem Börsenspiel wollen wir als Gruppe verschiedene Strategien erarbeiten und praktisch umsetzen. Ziel ist es, Strukturen und Vorgänge an der Börse besser zu verstehen, Sensibilität für richtungweisende Ereignisse und ein Gefühl für Trends zu entwickeln." Die Ergebnisse sollen nicht anhand mathematischer Formeln, sondern durch das Tätigen von Investitionen an den bekanntesten Aktienmärkten, zunächst natürlich nur virtuell, ermittelt werden.

Patricia Pätzold

www.boersenprojekt.de

 

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