Große Erfolge und kleine Fehlschläge
Erfahrungen von neuen und alten Projektwerkstätten
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Eine Vision, die bald Wirklichkeit
werden könnte: Reisen im Hybridluftschiff
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Studieren ohne Professorinnen und Professoren, ohne wissenschaftliche
Assistenten, nur mit Tutoren. An dem alternativen Lehrkonzept von
Projektwerkstätten
(PWs) und Studienreformprojekten, das es seit 1985 gibt, hält
die TU Berlin trotz aller Sparzwänge fest, denn sie haben sich
in der Lehre sehr bewährt. Kürzlich abgeschlossen wurde
zum Beispiel die PW "Hybridluftschiff" unter der Obhut
von Prof. Dr. Jürgen Thorbeck vom Fachgebiet
Luftfahrzeugbau und Leichtbau. Das Hybridluftschiff ist eine
Mischung aus Flugzeug und Luftschiff und weist einige Probleme auf,
die der Luftschifftechnik eigen sind. Studierende aus verschiedenen
Fachrichtungen entwickelten ein Modell für ein Großluftschiff,
und zwar nicht nur den Flugkörper selbst, sondern auch ein
Struktur- und ein Antriebskonzept. Die Zukunftsvision sind sowohl
das Reisen im Luftschiff als auch die Verwendung als Aufklärer,
zum Beispiel im Katastrophenschutz. "Da oft anschauliche Fehlschläge
auf dem Weg zum jetzigen Modell zu ertragen waren, hat unsere Projektwerkstatt
erheblich dazu beigetragen, auch ,fachfremden' Studierenden einen
großen Erfahrungsschatz an Luftschifftechnik, zum Beispiel
in der Aerodynamik und im Modellbau, zu bescheren", erklären
die Studierenden Christian Gebhardt, Ulrich Langenbach, Erich Fink.
Auch folgende Erkenntnis ist wahrscheinlich nicht nur ihnen wichtig
gewesen: "Da das Projekt nicht, wie in der Regellehre, von
einem erfahrenen Lehrer Schritt für Schritt zu einem festen
Ziel angeleitet wird, ist der Weg oft nicht der direkteste."
Eine seit April 2006 laufende neue PW namens "Börsenprojekt"
der Fakultät
VIII, Wirtschaft und Management, richtet sich an alle Studierenden
und Mitarbeiter der TU Berlin, die Interesse am Börsengeschehen
haben. "Der Begriff ,Projekt' ist bewusst gewählt",
sagen Alexander Hiller und Rafael Kaminski, zwei der Projekt-Aktiven.
"Neben einem Börsenspiel wollen wir als Gruppe verschiedene
Strategien erarbeiten und praktisch umsetzen. Ziel ist es, Strukturen
und Vorgänge an der Börse besser zu verstehen, Sensibilität
für richtungweisende Ereignisse und ein Gefühl für
Trends zu entwickeln." Die Ergebnisse sollen nicht anhand mathematischer
Formeln, sondern durch das Tätigen von Investitionen an den
bekanntesten Aktienmärkten, zunächst natürlich nur
virtuell, ermittelt werden.
Patricia Pätzold
www.boersenprojekt.de
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