11/06
November 2006
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Drittmittelstark

Internationale Netzwerke und Gelder aus der EU werden immer wichtiger

Die TU Berlin konnte laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2004 mit 340 Professuren 70,457 Millionen Euro Drittmittel einwerben. Rechnerisch gesehen bekam damit jede TU-Professorin bzw. jeder TU-Professor im Durchschnitt pro Jahr 207230 Euro von Drittmittelgebern. Der Bundesdurchschnitt lag bei 93200 Euro. Mit diesem Ergebnis ist die TU Berlin diejenige Berliner Universität, die 2004 die meisten Drittmittel einwerben konnte (ohne Medizin; TU: 70,457 Mio. Euro, FU: 54,834, HU: 41,380). Diese Leistung schaffte die TU Berlin, obwohl sie über die wenigsten Professorenstellen im Vergleich zu FU und HU Berlin verfügt (ohne Medizin; TU: 340 Professuren, HU: 400, FU: 431). Berücksichtigt man die Einnahmen im Medizinbereich, die das Bundesamt der Humboldt-Universität zuschreibt, führt die HU Berlin mit 113,637 Millionen Euro. Sie verfügt hierbei jedoch über fast doppelt so viele Professorenstellen wie die TU Berlin. Ihren ersten Platz kann die TU Berlin bei dem Indikator "Drittmittel je Professor" aber auch dann noch im Berliner Vergleich behaupten, wenn die Drittmittel aus der Medizin in die Berechnung einfließen. Bundesweit gehört sie hierbei zu den zehn besten Universitäten ohne medizinische Einrichtungen.

"Die Zahlen belegen erneut unsere Forschungsstärke. Wir arbeiten sehr effektiv, das zeigt insbesondere auch der bundesweite Vergleich", kommentiert TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler die Ergebnisse.

Ein Drittel ihrer eingeworbenen Gelder bekommt die TU Berlin von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, und rund 21 Prozent gibt der Bund. Zirka 18 Prozent werden durch internationale Organisationen gegeben, und nochmals 18 Prozent kommen aus der Wirtschaft. Prozentual liegt damit die TU Berlin bei den Einnahmen aus internationalen Organisationen und Wirtschaft vor den beiden anderen Berliner Universitäten (ohne Medizin). "Die Gelder aus EU-Ausschreibungen werden immer wichtiger. Forschung braucht einerseits den wissenschaftlichen Austausch im großen Rahmen, und andererseits messen wir uns hier im internationalen Wettbewerb", ergänzt Kurt Kutzler.

Wie entwickelten sich die Drittmittelzahlen? Im Jahr 2000 konnte die TU Berlin 72,8 Millionen Euro einwerben. Ein Jahr später sogar 75,4 Millionen. 2004 fiel die Zahl jedoch um rund fünf Millionen auf 70,5. Eine wichtige Ursache - neben dem Generationswechsel in der Professorenschaft - war das Inkrafttreten des Tarifvertrags, der Arbeitszeit- und Arbeitsgeldverkürzung beinhaltet. Die öffentlichen Geldgeber - wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft - haben sich in der Bemessung der Drittmittel für wissenschaftliches Personal an diesen Tarifvertrag angepasst. Damit floss automatisch weniger Geld nach Berlin.

Zieht man Hamburg zum Vergleich heran, so ist Folgendes festzustellen: Die TU Hamburg-Harburg wirbt mit 102 Professoren rund 15 Millionen Euro Drittmittel ein. Sie hat rund 5700 Studierende. Die Universität Hamburg bildet rund 36000 Studierende aus und wirbt mit 753 Professoren (inklusive Medizin) 73,651 Millionen Euro Drittmittel ein. Das entspricht in etwa dem Drittmittelvolumen der TU Berlin. Aber: Die Professorenzahl der Universität an der Elbe ist doppelt so hoch wie die der TU Berlin, die nicht über den drittmittelstarken Medizinbereich verfügt.

stt/tz

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