Drittmittelstark
Internationale Netzwerke und Gelder aus der EU werden immer
wichtiger
Die TU Berlin konnte laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2004
mit 340 Professuren 70,457 Millionen Euro Drittmittel einwerben.
Rechnerisch gesehen bekam damit jede TU-Professorin bzw. jeder TU-Professor
im Durchschnitt pro Jahr 207230 Euro von Drittmittelgebern. Der
Bundesdurchschnitt lag bei 93200 Euro. Mit diesem Ergebnis ist die
TU Berlin diejenige Berliner Universität, die 2004 die meisten
Drittmittel einwerben konnte (ohne Medizin; TU: 70,457 Mio. Euro,
FU: 54,834, HU: 41,380). Diese Leistung schaffte die TU Berlin,
obwohl sie über die wenigsten Professorenstellen im Vergleich
zu FU und HU Berlin verfügt (ohne Medizin; TU: 340 Professuren,
HU: 400, FU: 431). Berücksichtigt man die Einnahmen im Medizinbereich,
die das Bundesamt der Humboldt-Universität zuschreibt, führt
die HU Berlin mit 113,637 Millionen Euro. Sie verfügt hierbei
jedoch über fast doppelt so viele Professorenstellen wie die
TU Berlin. Ihren ersten Platz kann die TU Berlin bei dem Indikator
"Drittmittel je Professor" aber auch dann noch im Berliner
Vergleich behaupten, wenn die Drittmittel aus der Medizin in die
Berechnung einfließen. Bundesweit gehört sie hierbei
zu den zehn besten Universitäten ohne medizinische Einrichtungen.
"Die Zahlen belegen erneut unsere Forschungsstärke. Wir
arbeiten sehr effektiv, das zeigt insbesondere auch der bundesweite
Vergleich", kommentiert TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler
die Ergebnisse.
Ein Drittel ihrer eingeworbenen Gelder bekommt die TU Berlin von
der Deutschen
Forschungsgemeinschaft, und rund 21 Prozent gibt der
Bund. Zirka 18 Prozent werden durch internationale Organisationen
gegeben, und nochmals 18 Prozent kommen aus der Wirtschaft. Prozentual
liegt damit die TU Berlin bei den Einnahmen aus internationalen
Organisationen und Wirtschaft vor den beiden anderen Berliner Universitäten
(ohne Medizin). "Die Gelder aus EU-Ausschreibungen werden immer
wichtiger. Forschung braucht einerseits den wissenschaftlichen Austausch
im großen Rahmen, und andererseits messen wir uns hier im
internationalen Wettbewerb", ergänzt Kurt Kutzler.
Wie entwickelten sich die Drittmittelzahlen? Im Jahr 2000 konnte
die TU Berlin 72,8 Millionen Euro einwerben. Ein Jahr später
sogar 75,4 Millionen. 2004 fiel die Zahl jedoch um rund fünf
Millionen auf 70,5. Eine wichtige Ursache - neben dem Generationswechsel
in der Professorenschaft - war das Inkrafttreten des Tarifvertrags,
der Arbeitszeit- und Arbeitsgeldverkürzung beinhaltet. Die
öffentlichen Geldgeber - wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft
- haben sich in der Bemessung der Drittmittel für wissenschaftliches
Personal an diesen Tarifvertrag angepasst. Damit floss automatisch
weniger Geld nach Berlin.
Zieht man Hamburg zum Vergleich heran, so ist Folgendes festzustellen:
Die TU Hamburg-Harburg wirbt mit 102 Professoren rund 15 Millionen
Euro Drittmittel ein. Sie hat rund 5700 Studierende. Die Universität
Hamburg bildet rund 36000 Studierende aus und wirbt mit 753 Professoren
(inklusive Medizin) 73,651 Millionen Euro Drittmittel ein. Das entspricht
in etwa dem Drittmittelvolumen der TU Berlin. Aber: Die Professorenzahl
der Universität an der Elbe ist doppelt so hoch wie die der
TU Berlin, die nicht über den drittmittelstarken Medizinbereich
verfügt.
stt/tz
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