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November 2006
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Leise durch die Nacht

Projekt LEILA bei der InnoTrans 2006 ausgezeichnet - Drehgestell für Güterwagen mindert Lärm um 70 Prozent

Das Drehgestell LEILA, ausgestellt auf der InnoTrans
© privat

Ende September erhielt das Fachgebiet Schienenfahrzeuge der Technischen Universität Berlin zusammen mit der Wilhelm Schmidt GmbH den erstmalig vom Technologiezentrum Verkehrstechnik in Hennigsdorf (TZV) ausgelobten "August-Borsig-Preis", der mit insgesamt 8000 Euro dotiert ist. Der Preis, benannt nach dem Pionier des deutschen Lokomotivbaus, wurde im Rahmen der "InnoTrans 2006" in Berlin vergeben.

Die Preisträger wurden für ihr leichtes und lärmarmes Güterwagen-Drehgestell (LEILA-DG) ausgezeichnet, das am Fachgebiet von Prof. Dr. Markus Hecht entwickelt wurde. Projektverantwortlich ist Dipl.-Ing. Johannes Keudel. Im Drehgestell ist eine Sensorik integriert, die die Daten sicherheitsrelevanter Komponenten eines Güterwagens kontinuierlich erfasst und prüft. Außerdem werden verschiedene Möglichkeiten der Lärmminderung erprobt, zum Beispiel der Einbau von Schallschürzen.

Hintergrund der Entwicklung ist eine Verkehrsprognose vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW). Sie sagt einen Anstieg der Gütertransportarbeit in Deutschland um 63 Prozent bis zum Jahr 2015 voraus. Bis dahin soll sich der Güterverkehr auf der Schiene gegenüber heute verdoppeln. Die Europäische Union will den Schienengüterverkehr bis zum Jahr 2020 sogar etwa verdreifachen, um den Marktanteil von acht Prozent, das sind 241 Milliarden Tonnenkilometer (1998), auf 15 Prozent oder 784 Milliarden Tonnenkilometer (2020) zu steigern. In den letzten Jahren stagnierte der Marktanteil der Schiene jedoch und eine Trendwende zeichnet sich nicht ab. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützte daher Projekte wie "Auf dem Weg zur Minimalemission", in dessen Rahmen LEILA-DG gefördert wurde. Besonders wichtig bei diesem Projekt ist die Reduzierung des Fahrlärms, da ein großer Teil des Schienentransports nachts abgewickelt wird. Angestrebt wird eine Lärmreduzierung um 18 bis 23 Dezibel. Das entspricht einer Minderung des wahrgenommenen Lärms um rund 70 Prozent.

Konstanze Konrad

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