Neu bewilligt
Bürger organisieren ihre Umwelt
Wo der Staat an die Grenzen seiner Möglichkeiten stößt,
da wird in den vergangenen Jahren zunehmend die sogenannte Zivilgesellschaft
beschworen. In den USA gibt es bereits gut erprobte Formen der Gemeinwesenarbeit,
etwa das "Community Organizing": Bürger beteiligen
sich aktiv an der Gestaltung ihrer Umwelt. In Deutschland gibt es
Ansätze allenfalls in den Städten. Ein Projekt der TU
Berlin versucht nun, ähnliche Formen für den Osten Deutschlands
fruchtbar zu machen. Es gehört zu den vier Projekten, die im
"Brückenprogramm zwischen Wissenschaft und Praxis in der
Transformation des Sozialstaates" der VolkswagenStiftung gefördert
werden. Mit 60000 Euro unterstützt die Stiftung den Aufenthalt
von Dr. Ulrike Schumacher in der Netzwerkstelle MOL - Netzwerk für
Perspektiven in Märkisch-Oderland in Seelow, wo sie das amerikanische
Modell auf die ländliche Regionalentwicklung anwenden möchte.
Gerade hier begegnen Staat und Bevölkerung zahlreichen Herausforderungen,
die schwer zu meistern sind: hohe Erwerbslosigkeit, die Alterung
der Gesellschaft, Abwanderung junger Menschen und sich abzeichnende
Versorgungslücken sozialer und kultureller Infrastruktur. Ulrike
Schumacher arbeitet als Politikwissenschaftlerin am Zentrum Technik
und Gesellschaft der TU Berlin.
KoKo
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