Quantenpunkte gegen Cyberspace-Diebe
Nanowissenschaftspreis 2006 für TU-Nachwuchswissenschaftler
Dr. Sven Rodt, Andrei Schliwa und Robert Seguin vom Institut für
Festkörperphysik wurden mit dem Nanowissenschaftspreis 2006
ausgezeichnet. Der mit 5000 Euro dotierte Preis würdigt die
herausragenden Beiträge der jungen Physiker aus der Arbeitsgruppe
von Professor Dieter Bimberg auf dem Gebiet der Einzelquantenpunktspektroskopie.
Ihre Untersuchungen der elektronischen Struktur von einzelnen Halbleiter-Quantenpunkten
hatten die Jury überzeugt. Dabei handelt es sich um nanometergroße
dreidimensionale Objekte, deren elektronische Eigenschaften aufgrund
ihrer geringen Größe durch die Gesetze der Quantenmechanik
bestimmt werden. Abhängig von Form, Größe und chemischer
Zusammensetzung der Quantenpunkte ist es möglich, dass sie
einzelne Photonen oder Photonenpaare aussenden, die für quantenkryptografische
Übertragungen genutzt werden. Versucht ein Spion die Photonen
abzufangen, muss er den quantenmechanischen Zustand des abgefangenen
Photons messen und legt damit diesen Zustand fest. Sender und Empfänger
merken sofort, ob ihre Übertragung belauscht wurde. Nach heutigem
Stand sind quantenkryptografische Systeme absolut abhörsicher.
Rodts und Seguins Arbeiten gehören zu den international meistzitierten
dieses Arbeitsgebietes. Sie konnten sich mit ihren Experimenten
weltweit an die Spitze aller konkurrierenden Forschungsgruppen setzen.
Ein Bericht der Arbeitsgruppe erschien in der Zeitschrift "Physical
Review Letters". Der Entwurf einer Reihe von Bauelementen,
die die entdeckten Effekte nutzen, wurde bereits zum Patent eingereicht.
stt
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