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November 2006
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Wider die hauptstädtische Peinlichkeit

Wie aus dem schmuddeligen Berliner Zentralen Omnibusbahnhof ein attraktiver Ankunftsort werden könnte

Modell des neuen Zentralen Omnibusbahnhofes in Berlin
© ickes

So wie sich der Zentrale Omnibusbahnhof in Berlin (ZOB) am Messegelände seit Jahren An- und Abreisenden präsentiert, ist er eine hauptstädtische Peinlichkeit. Fehlende Serviceeinrichtungen, ein desolates Erscheinungsbild, eine kaum existierende architektonische Einbindung in die urbane Umgebung und die vielen qualitativen Mängel wie fehlender Wetterschutz und unübersichtliche Haltestellenanordnung stehen in keinem Verhältnis zu der Bedeutung, die der ZOB als wichtiger nationaler wie internationaler Verkehrsknotenpunkt in einer Hauptstadt haben könnte.

Diesem eklatanten Missverhältnis hat sich Ansgar Ickes angenommen. In seiner Diplomarbeit bei den TU-Professoren Klaus Zillich und Dr. Matthias Hirche arbeitete er einen Entwurf für ein neues Gebäude aus. Sein Ziel: den Busbahnhof besser in den städtebaulichen Kontext einbinden, das Gelände qualitativ aufwerten, Platz für neue Funktionen schaffen und eine Form finden, die den Namen Architektur verdient. "Ich wollte ein Gebäude mit integriertem Omnibusbahnhof entwerfen, das modern und attraktiv ist und dabei gleichzeitig flexibel, multifunktional und ausbaufähig", sagt der ehemalige Architekturstudent.

Ickes' Konzept sieht vor, den heute oberirdisch liegenden ZOB auf die gleiche Ebene wie die Autobahn zu legen, um ihn so unmittelbar an sein "Schienennetz" anzuschließen - also an die Autobahn. Eine Zufahrt existiert bereits heute als Autobahnauf- und -abfahrt.

Das von Ickes entworfene Gebäude gliedert sich in drei Zonen: Obergeschosse, den Foyer- und Sockelbereich und die unterirdischen Busverkehrsebenen. Die Obergeschosse können für die ZOB-Verwaltung, Büros sowie Hotel- und Jugendherbergszimmer genutzt werden. Im Foyer- und Sockelbereich sind für Busreisende, Passanten und Anwohner in einem hellen, windgeschützten und beheizten Umfeld attraktive Einkaufs-, Service- und Aufenthaltsmöglichkeiten untergebracht. In der unterirdischen Ebene wird der Busverkehr abgewickelt.

Die Fassade des Gebäudes besteht aus Glas, ebenso das Tonnendach, um die unterirdischen Ebenen und das Foyer zu beleuchten. Aber noch eine andere Funktion kommt dem Dach zu, das 20 Meter weit auf einen Vorplatz ragt: Es soll den Bahnhofscharakter des ZOB-Gebäudes hervorheben.

Ende Oktober konnte Ansgar Ickes seine Arbeit während der ZOB-Beiratssitzung vorstellen. Sie stieß auf großes Interesse. Jetzt bräuchte es einen zahlungskräftigen Investor, der die Pläne umsetzt.

Sybille Nitsche

www.daji.de

 

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