Buchtipp
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TU intern fragt Menschen in der Uni, was sie empfehlen können.
Diplom-Bibliothekarin Angelika Hannemann ist in der Universitätsbibliothek
als Koordinatorin für die Katalogisierung zuständig.
Der ungarische Schriftsteller Sándor Márai erzählt
in seinem Roman "Die Glut" die Geschichte einer unglücklichen
Freundschaft. Der Lebensweg von Henrik und Konrád, in tiefer
Zuneigung verbunden seit Kindertagen, trennt sich jäh nach
einem gemeinsamen Jagdausflug. Das Leben der Freunde verläuft
tragisch, ebenso das der Frau, die den dramatischen Bruch ausgelöst
hat - Henriks schöner Ehefrau Krisztina.
Nach vierzig Jahren kündigt Konrád seinem früheren
Freund Henrik seinen Besuch an. Diese Nacht wird zur Abrechnung
mit dem Freund über Liebe und Hass, Freundschaft und Verrat,
Leben und Tod. Am Ende stellt Henrik die Frage nach dem Sinn des
Lebens, und er beantwortet sie verblüffend einfach und konsequent.
Ein lesenswerter Roman, nicht nur für Melancholiker. Die tragischen
Konsequenzen der Handlung sind aus heutiger Sicht nur noch nachzuvollziehen
vor dem gesellschaftlichen Hintergrund der sich auflösenden
österreichisch-ungarischen K.-u.-K.-Monarchie, in der der Roman
spielt. Doch die Geschichte zieht einen dennoch in ihren Bann, regt
zum Nachdenken über die existenziellen Fragen des Lebens an
und dazu, eigene Antworten zu finden.
Sándor Márai, Die Glut, Piper, ISBN 3-492-04814-5
(geb.), 12,90 Euro, ISBN 3-492-23313-9 (kart.), 8,95 Euro
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