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Oktober 2006
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Experten in eigener Sache

Wie Mieter ihr Wohnumfeld selbst gestalten

Die meisten Menschen wohnen hier bereits seit Jahrzehnten. Als junge Familien haben sie in den 50er- und 60er-Jahren die Mehrfamilienhäuser der Zeilensiedlung in der Neuköllner Holzmindener Straße mit ihrer typischen parallelen Anordnung der Gebäude bezogen. Über die Jahre bildeten sie eine stabile Mieterklientel. Doch die Nachkriegsbauten kommen in die Jahre. Sanierung, Modernisierung, Umbau stehen an.

"Hier setzt unser Forschungsprojekt ‚Zeilen-Umbruch' an", erklärt Dr. Doris Felbinger, Wissenschaftlerin in dem interdisziplinären Forschungsteam, in dem die TU Berlin zusammen mit dem Sekretariat für Zukunftsforschung (SFZ) Wohnsiedlungen aus der Nachkriegszeit untersucht. "Wegen des hohen Anteils an Erstbezüglern sind diese Nachkriegssiedlungen besonders stark vom demografischen Wandel betroffen und daher in ihrer bisherigen sozialen Stabilität bedroht."

"Wegweisend an diesem sozialökologischen Forschungsprojekt ist, dass wir die Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren Wünschen und Ideen an den Planungen beteiligen", ergänzt Projektleiterin Dr. Gabriele Wendorf. Dazu hat das Forschungsteam ein neues Verfahren entwickelt, das sowohl zu einer bewohnergerechten Gestaltung als auch zur sozialen Stabilität beitragen soll. Mieterinnen und Mieter werden als Experten in eigener Sache nach ihren Erfahrungen befragt. Damit wird ihre Kreativität angeregt, um dann ebenso einfache wie wirkungsvolle und trotzdem nachhaltige Lösungen zur Gestaltung von Gebäuden und Umfeld zu finden, die die Wohnqualität erhöhen. "Umbauen statt neu bauen" ist das Motto der Maßnahmen. In Zeiten knapper öffentlicher Kassen und fehlender Anschlussfinanzierungen durch den Berliner Senat müssen mit geringen Mitteln möglichst große Wirkungen erzielt werden. Das Projekt ist an der Fakultät VIII Wirtschaft und Management angesiedelt und wird vom Bundesforschungsministerium noch bis 2007 gefördert.

Patricia Pätzold

www.zeilen-umbruch.de

 

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