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Oktober 2006
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Die Lücke überbrücken - von der Erfindung zur Innovation

Zweite Runde der Exzellenzinitiative: TU Berlin reicht Skizzen für alle drei Förderlinien ein

Die TU Berlin beteiligt sich auch an der zweiten Ausschreibungsrunde der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern. Sie hat Antragsskizzen für alle drei Förderlinien eingereicht: für zwei Graduiertenschulen, einen Forschungscluster sowie für ein Zukunftskonzept mit dem Titel "Bridging The Gap - From Invention to Innovation". Nach der Prüfung durch die gemeinsame Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Wissenschaftsrats erfahren die Unis am 12. Januar 2007, wer einen Vollantrag einreichen darf. Im Oktober 2007 fällt die Entscheidung, wer tatsächlich gefördert wird.

Mit dem Tandem zur Promotion

 
  Internationale Qualifizierung von Physik-Doktoranden
© TU-Pressestelle

Mit der Graduiertenschule "Integrated University and Research Institution PhD Studies - Physics and Technology" soll die enge Verzahnung der TU Berlin mit den außeruniversitären Instituten in der Region Berlin noch stärker für die wissenschaftliche Qualifikation des Forschernachwuchses genutzt werden. Beabsichtigt sind sogenannte Tandem-Promotionen in der Physik: Jedes Promotionsprojekt soll durch ein gleichberechtigtes Betreuertandem, bestehend aus jeweils einer Wissenschaftlerin oder einem Wissenschaftler der Universität und des Forschungsinstituts, begleitet werden. Die Arbeit wird unter diesem Aspekt international und extern begutachtet. Ein weiterer Bestandteil ist ein sechsmonatiger Auslandsaufenthalt des Promotionsstudierenden.

Entsprechend den Kompetenzen der beteiligten Partner werden die Schwerpunkte in den Bereichen Festkörperphysik der Nanostrukturen, Höchstfrequenz in Optik und Elektrotechnik, Extreme Röntgenoptik und Bildgebung im Nanometerbereich sowie Kontrolle nichtlinearer Systeme liegen. Die Beteiligung der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin mit je einem Promotionsprojekt garantiert dabei einen unmittelbaren universitären Austausch über die entwickelten Methoden und Strukturen für Promotionsstudien. Koordinatoren sind Prof. Dr. Christian Thomsen (links im Bild) vom Institut für Festkörperphysik und Prof. Dr. Andreas Knorr vom Institut für Theoretische Physik.

Besser leben in Metropolen

 
  Auch für die Millionenstadt Berlin ist Wasser ein wichtiges Gut
© Land Berlin/Thie

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts lebt mehr als die Hälfte der Menschheit in Städten. Gesellschaftliche Integration, Ressourcennutzung sowie urbane Lebensqualität sind entscheidende Zukunftsfragen, um den globalen Wandel im urbanen Raum zu bewältigen. Forschung und Lehre der "Berlin Graduate School for Metropolitan Studies (MeS) - Facing the Urban Millenium", einem Gemeinschaftsprojekt von HU und TU Berlin, werden an drei Leitfragen ausgerichtet: Wie lässt sich Planung in Metropolen durch Integration sozialwissenschaftlicher Forschung zukünftig konzipieren? Welche Folgen resultieren daraus für ein nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen wie etwa Boden und Wasser in Metropolen? Was sind die kulturellen "Logiken" von Planung und Nachhaltigkeit? Vor allem: Wie tragen kulturelle Differenz und Integration zu "metropolitan governance" bei?

Die MeS bündelt die einmalige thematische Kompetenz Berlins durch die Zusammenarbeit von HU und TU mit anderen Forschungseinrichtungen der Hauptstadt. Die Ausbildung zielt auf hochrangige Forschung und auf die Führungskompetenz in Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Ein wesentliches Element ist der Aufbau eines internationalen Netzwerkes der Stadtentwicklungsforschung (MeS-Network). Koordinatoren sind Prof. Dr. Peter Herrle vom TU-Fachgebiet Entwerfen, Architektur im globalen Zusammenhang (Habitat Unit) und Prof. Dr. Harald A. Mieg von der HU Berlin.

Turbo in der Energiewandlung zünden

 
  Effizienz steigern mit alternativen Brennstoffen in Turbinen
© Siemens AG

Der Exzellenzcluster "Eco-Efficient Power Engines for Centralized and Decentralized Energy Generation" will Technologien zur optimierten Energiewandlung in Turbomaschinen durch integrierte Betrachtung von Turbine und Brennstofferzeugung entwickeln. Künftige Gas- und Dampfturbinen werden aufgrund der Ressourcenverknappung fossiler Brennstoffe mit alternativen Brennstoffen betrieben werden müssen. Die integrierte Betrachtung von Brennstofferzeugung und Turbinentechnologie ist daher aufgrund unterschiedlicher Brennwerte und Reinheitsgrade der Treibstoffe sowie der hiervon ausgehenden thermochemischen und -mechanischen Beanspruchung der Turbinenkomponenten unabdingbar.

Im Vordergrund stehen Wirkungsgradsteigerung, Schadstoffreduktion und effiziente Nutzung fossiler, auch niederwertiger Brennstoffe geringer Reinheit sowie nachhaltig verfügbarer biogener und wasserstoffbasierter Brennstoffe. Der Cluster wurde mit der BTU Cottbus gemeinsam beantragt. Berlin und Brandenburg sollen sich so zu einer weltweit sichtbaren Exzellenzregion zur Triebwerkstechnik entwickeln, die langfristig neben der Gas- und Dampfturbinentechnologie auch die Luftfahrtantriebe in enger Wirtschaftskooperation mit einbezieht. Koordinator ist Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann, TU-Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb und Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik.

Christian Hohlfeld

 

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