Gefahren im Dunkeln
TU-Psychologen untersuchten die Akzeptanz von Nachtsichtgeräten
in Fahrzeugen
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Moderne Nachtsichtsysteme
mit Infrarot-Kameras liefern ein recht gutes Bild der Situation
vor dem Fahrzeug. Oben eine Ferninfrarot-Aufnahme, unten eine
mit einer Nahinfrarot-Kamera aufgenommene Szene
© TU Chemnitz |
Automatische Notbremse, Distanzregelung, Aufmerksamkeitskontrolle
oder assistiertes Einparken: "Den Fahrerassistenzsystemen gehört
die Zukunft", propagieren die Autohersteller. Ein wichtiges
Forschungsfeld der Fahrsicherheit ist auch die Umfeldwahrnehmung.
Psychologen der TU Berlin um Prof. Dr. Manfred Thüring und
der TU Chemnitz
untersuchten im Auftrag der Volkswagen
AG die Gebrauchstauglichkeit von sechs unterschiedlichen prototypischen
Nightvision-Systemen. Es handelte sich um infrarotgestützte
Einheiten im Fahrzeug, die es erlauben, Fußgänger, Radfahrer
oder Tiere frühzeitiger zu erkennen.
"Dazu führten wir nachts mit Versuchspersonen im Alter
zwischen 40 und 65 Jahren Testfahrten durch und stellten an den
Blickfeldrändern Statisten auf", erklärt die TU-Psychologin
Krisztin Pataki vom Institut
für Psychologie und Arbeitswissenschaft. Auf schlecht oder
gar nicht beleuchteten Landstraßen und Straßen in Wohngebieten
tauchten also "zufällig" Fußgänger, Radfahrer
oder andere Hindernisse auf, die eine gefährliche Situation
für die Beteiligten hervorrufen könnten. "Die Nutzer
mussten per Tastendruck angeben, wann sie das Ereignis wahrgenommen
hatten, sodass wir die Reaktionszeiten messen konnten."
Außerdem wurden die Blickbewegungen der Fahrerinnen und Fahrer
gemessen und sie wurden nach ihrem jeweiligen Urteil und ihrer Akzeptanz
der verschiedenen Systeme befragt. Dabei zeigten sich erhebliche
Differenzen in der Bewertung der Systemvarianten. Die Ergebnisse
der Studie dienen nun den Herstellern zur Evaluation innovativer
Fahrerassistenzsysteme. Gleichzeitig dienen sie als Grundlage für
weitere Untersuchungen in diesem Bereich.
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www.gp.tu-berlin.de/AllgemeinePsychologieI/Forschung/
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