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Oktober 2006
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Nicht so viele Gedanken machen

Wie sich eine TU-Alumna als Unternehmerin etablierte

Beate Voskamps Spezialität sind besondere Spielplätze, zum Beispiel für Therapieeinrichtungen für schwer mehrfach behinderte Kinder
© privat

"Ich habe zwar Planung studiert, mein Schritt in die Selbstständigkeit kam aber doch eher ungeplant", sagt Beate Voskamp. Nachdem sie 1991 ihr Landschaftsplanungsstudium an der TU Berlin abgeschlossen und einige Monate freiberuflich in einem Planungsbüro gearbeitet hatte, gründete sie noch im selben Jahr ihr eigenes Büro.

 
  Beate Voskamp
© privat

Dies war weniger feste Absicht als vielmehr eine Entwicklung hin zur Selbstständigkeit. "Ich hatte nebenberuflich bereits Aufträge und irgendwann dachte ich, dass ich mich damit selbstständig machen kann", erinnert sich die TU-Alumna. Der Zeitpunkt dafür Anfang der Neunzigerjahre war für Architekten günstig. Viele Aufträge bekam sie im Rahmen der Wohnumfeldgestaltungen in den Großsiedlungen Hohenschönhausen und Hellersdorf. Bis Ende der Neunzigerjahre musste sie um Aufträge nicht bangen, konnte Mitarbeiter einstellen, Praktikanten aufnehmen. In diesen erfolgreichen Jahren kamen auch ihre beiden Kinder zur Welt. Die wirtschaftliche Flaute, die die Planungsbranche nach 1998 erlebte, machte sich auch bei Beate Voskamp bemerkbar, sie bekam deutlich weniger Aufträge. Ans Aufhören hat sie dennoch niemals gedacht.

"Ich habe angefangen, mich zu spezialisieren und mein Spektrum zu erweitern." Schulen, Spielplätze und Freizeitanlagen stehen auf ihrer Projektliste. Spezialisiert hat sie sich auf das barrierefreie Bauen. "Das hat sich aus der Arbeit für eine Therapieeinrichtung für schwer mehrfach behinderte Kinder ergeben", sagt die Planerin, die über die Jahre zahlreiche Vorträge zu diesem Thema gehalten hat. Am Kompetenzzentrum Barrierefrei Planen und Bauen der TU Berlin war sie mehrfach als Referentin tätig. Viel Engagement investiert Beate Voskamp in Verbandstätigkeiten beim Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA) und in der Architektenkammer Berlin. Seit Jahresbeginn ist sie Mediatorin für den Planungs-, Bau- und Umweltbereich. Im Rahmen der TU-Gründerinitiative war die Landschaftsplanerin zu Besuch an der TU Berlin und gab Studierenden Einblick in ihr Unternehmen. Tipps für angehende Gründerinnen und Gründer mag sie kaum geben: "Rückblickend auf meine eigene Unternehmensgründung kann ich nur sagen, dass es gut war, sich vorher nicht zu viele Gedanken gemacht zu haben - sonst hätte ich vielleicht diesen Schritt niemals getan."

Bettina Klotz

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