[TU Berlin] Medieninformation Nr. 199 - 2. September 1998
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Inventionen '98

präsentiert Konzerte, Filme und eine Ausstellung anläßlich der 50jährigen Geschichte der Musique concrète. In einem Symposium soll wissenschaftlicher Bestand aufgenommen werden

Bisher nie gehörte Klänge dachten die Radiohörer am 5. Oktober 1948 zu vernehmen, als Pierre Schaeffer ihnen die Klänge ihrer alltäglichen Umwelt in fünf Geräuschmontagen vorspielte. Dieses "Concert de bruits" (Konzert des Lärms) gilt heute nicht nur als die Geburtsstunde der Musique concrète, sondern auch als Initialimpuls für Entwicklungen der Film- und Bühnenmusik, der Klangkunst und der Popmusik. Die Musique concrète eroberte nicht nur die Welt der Geräusche, sondern mittels dreidimensionaler Verteilung und Beweglichkeit von Klängen auch den Raum.

"Inventionen '98", das diesjährige Festival elektroakustischer Musik, steht ganz unter dem Zeichen des 50jährigen Jubiläums der Musique concrète. Vom 23. bis zum 26. September 1998 widmen sich Konzerte, Filme und Ausstellungen dieser Musikrichtung. Eigens für diese Veranstaltung komponierten führende Vertreter der Musique concrète dreizehn neue Stücke, die an drei Abenden in der Parochialkirche in Berlin-Mitte uraufgeführt werden. Die wissenschaftliche Seite beleuchtet ein zweitägiges Symposium. Unter der Leitung von Prof. Dr. Helga de la Motte vom Institut für Kommunikationswissenschaft, Medien- und Musikwissenschaft der TU Berlin werden sich Musikforscher mit neuen Aspekten der Klang- und Hörästhetik sowie der Klangforschung und den Wechselwirkungen der Musique concrète mit der Film- und Radiokunst beschäftigen. Veranstalter der "Inventionen" sind das Berliner Künstlerprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), die Radiokunst-Redaktion des Sender Freies Berlin (SFB) und die TU Berlin.

Auftakt der Veranstaltung ist am 23. September im Haus des Rundfunks in der Masurenallee. Dort wird die begleitende Ausstellung eröffnet, das erste der dreizehn Musikstücke uraufgeführt sowie ein Film gezeigt. Offiziell eröffnet wird die Veranstaltung am 24. September mit einem Festvortrag von Prof. Dr. Eberhart Lämmert über "Aufstand der Geräte. Die Künste im Zeitalter der apparativen Kommunikation" in der TU Berlin (Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Raum H 1036, 10623 Berlin). Anschließend folgt die Vorführung des Films "Musik im technischen Zeitalter" mit Pierre Schaeffer. Die Aufnahmen entstanden 1963 bei einer Livediskussion in der Berliner Kongreßhalle; im Gespräch mit dem Musikwissenschaftler und TU-Professor Hans Heinz Stuckenschmidt erläuterte Schaeffer damals seine Ideen zur Musique concrète. Nach dem etwa 45minütigen Film findet ein Empfang statt. Den Abschluß des Tages bilden die ersten Vorführungen in der Parochialkirche. Mit dabei ist Pierre Henry, Mitbegründer der Musique concrète und jüngst als "Vater des Techno" gefeiert. Die Aufführung seiner Vertonung des Stummfilmklassikers "Der Mann mit der Kamera" ist ein Höhepunkt des Festivals.

Wir laden Sie hiermit herzlich zu der offiziellen Eröffnung ein und bitten Sie, in Ihrem Medium auf die "Inventionen '98" hinzuweisen.

Ausstellung

"Acousmatic Visions" - 50 Jahre Musique concrète und die Groupe de Recherches Musicales (GRM) in Paris von 1948 bis heute in Foto- und Tondokumenten
Zeit: vom 24. September bis zum 2. Oktober 1998,
Öffnungszeiten: täglich 11-18 Uhr
Ort: Haus des Rundfunks, Masurenallee 8-14, 10587 Berlin
Eintritt: frei
Eröffnung: am Mittwoch, dem 23. September 1998, 18 Uhr.

Der Eintritt zu Symposium, Ausstellung und Filmen ist frei. Die Konzerte in der Parochialkirche kosten DM 20,- bzw. ermäßigt DM 15,- Eintritt, Karten gibt es an der Abendkasse.


Weitere Informationen erteilen zur Veranstaltung: Folkmar Hein, Elektronisches Studio der TU Berlin, Tel.: 030/314-22821 oder - 22327, Fax: -21143; zum Symposium: Prof. Dr. Helga de la Motte, Institut für Kommunikationswissenschaft, Medien- und Musikwissenschaft der TU Berlin, Tel.: 030/314-22235 oder - 22789. Im Internet finden Sie die Veranstaltung unter http://www.kgw.tu-berlin.de/inventionen.

Bitte leiten Sie die Medieninformation an Ihre Kultur-/Feuilletonredaktion weiter.