[TU Berlin] Medieninformation Nr. 239 - 21. Oktober 1998
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Der Novemberpogrom - Terrorakt gegen das jüdische Leben

Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin veranstaltet wissenschaftliche Konferenz und öffentliche Lesung zum 60. Jahrestag der "Reichskristallnacht"

Der Pogrom vom 9. November 1938, auch bekannt als die "Reichskristallnacht", markiert den Übergang von der Ausgrenzung und Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung zu deren organisierter Vertreibung und Ermordung. In der Nacht vom 9. zum 10. November brannten Synagogen; Wohnungen und Geschäfte der jüdischen Bevölkerung wurden verwüstet und sie selbst schikaniert, mißhandelt oder gar ermordet. Nach offiziellen Angaben kamen 91 Menschen zu Tode, rund 26.000 jüdische Männer und Jugendliche wurden von SS und Gestapo in Konzentrationslager verschleppt.

Die Geschehnisse des von der NS-Führung organisierten Terrorakts gehören zu den am besten erforschten Ereignissen der Verfolgungsgeschichte der Juden im Dritten Reich. Neben zahlreichen Zeitzeugenberichten gibt es seit den 80er Jahren etliche Untersuchungen der lokalen Geschichtsschreibung.

Aus Anlaß des 60. Jahrestages des Novemberpogroms veranstaltet das Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin eine wissenschaftliche Konferenz sowie eine öffentliche Lesung.

Reaktionen des Auslands
Die wissenschaftliche Konferenz soll mit ihrem Thema "Novemberpogrom 1938. Reaktionen des Auslands auf die Reichskristallnacht" neue Akzente setzen. Im Mittelpunkt stehen die bisher wenig beachteten Reaktionen in den wichtigsten europäischen Nachbarländern. Wir möchten Sie hiermit herzlich zu der Veranstaltung einladen.

Zeit: von Freitag, den 30. Oktober (Beginn 10.00 Uhr), bis Samstag, den 31. Oktober 1998
Ort: Literaturhaus, Fasanenstr. 23, 10719 Berlin

Zeugnisse beschämender Ereignisse
Die öffentliche Lesung, die der Leiter des Zentrums für Anitsemitismus der TU Berlin, Prof. Dr. Wolfgang Benz moderiert, präsentiert literarische Zeugnisse, unbekannte Texte, Augenzeugenberichte und Erinnerungen zur "Reichskristallnacht". Es sind eindrucksvolle Zeugnisse der beschämenden Ereignisse öffentlicher Gewaltanwendung gegen die deutschen Juden. Die Lesung der Texte soll veranschaulichen, wie Menschen die Schrecken dieser Tage erlebt haben. Auch zu dieser Veranstaltung laden wir Sie recht herzlich ein. Gleichzeitig bitten wir Sie, in Ihrem Medium auf die Lesung hinzuweisen.

1. Lesung:
Zeit: am Sonntag, dem 8. November 1998, 17.00 Uhr
Ort: Berliner Ensemble, Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin

2. Lesung:
Zeit: am Sonntag, dem 15. November 1998, 17.00 Uhr
Ort: Kulturhaus Altes Rathaus, Am alten Markt, 14467 Potsdam


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dr. Juliane Wetzel oder Marion Neiss, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel. 030/314-21397 oder -23904, Fax: -21136, E-Mail: zfa10154@mailszrz.zrz.TU-Berlin.De