Die Bauherren des Neubaus werden die TU Berlin und die HdK sein. Die
Zuständigkeiten zur Durchführung und Abwicklung der Baumaßnahme
und der Finanzierung werden in der Technischen Universität liegen.
Der Baubeginn ist für das Jahr 2000 geplant, im Jahr 2003 soll
der Bau fertiggestellt sein.
Am Bibliotheksgebäude wird folgender Name angebracht werden:
Volkswagen
Universitätsbibliothek
Technische Universität und Hochschule der Künste Berlin
Wie Präsident Hans-Jürgen Ewers auf der gemeinsamen Pressekonferenz
mit Vertretern von Volkswagen anläßlich der Vertragsunterzeichnung
betonte, ist die finanzielle Unterstützung durch Volkswagen für
die TU Berlin von unschätzbarem Wert, da ohne sie der Bau gescheitert
wäre.
Im Namen aller Mitglieder der Universität, die mit dem Neubau
der Bibliothek längst überfällige moderne Arbeitsbedingungen
für Lehre und Forschung erhalten, insbesondere im Bereich der I+K-Technologien
im Bibliothekswesen, bedankte sich der Präsident bei VW. Ebenso richtete
er seinen Dank an die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin. Von der
TU-Fördergesellschaft ging die Initiative zur Gewinnung des Sponsors
aus, die nun zu einem so positiven Ende gefunden habe.
Durch diese neue Form der Kooperation zwischen Universität und
Wirtschaft entstehe in Berlin eine der modernsten Universitätsbibliotheken.
Jeder der längere Zeit in den USA gelehrt und geforscht habe, weiß,
welchen Wettbewerbsvorteil die amerikanischen Wissenschaftler durch ihre
exzellenten Bibliotheken haben, die mit den modernsten Informations- und
Kommunikationstechnologien ausgestattet sind.
Mit dem Finanzierungsmodell des Neubaus der Bibliothek, so Präsident
Ewers weiter, habe die Technische Universität Berlin finanzplanerisches
Neuland beschritten. Durch die Gewinnung eines Sponsors, der einen Teil
der Finanzierung übernimmt und durch die Teilfinanzierung aus dem
Haushalt der Technischen Universität Berlin, werde die TU Berlin eigenständiger
und unabhängiger von staatlichen Institutionen, auch im Hinblick auf
ihre eigene Raumplanung.
Konnte man vor wenigen Wochen noch davon ausgehen, daß das Gelände
zwischen Müller-Breslau-Straße, Fasanenstraße und Hertzallee
im Rahmen der künftigen Stadtplanung für die TU Berlin stiefmütterlich
behandelt werden würde, so zeigt sich mit der neuen Entwicklung, daß
mit dem Bibliotheksneubau ein neues Highlight für die universitäre
Raumentwicklung gesetzt wird.
Das grüne Licht für den Neubau der Bibliothek falle zusammen
mit dem endgültigen Beschluß über die Umstrukturierung
der TU Berlin von 15 Fachbereichen in acht Fakultäten und ist der
Beginn einer neuen Raumplanung, die auf dieser Umstrukturierung aufbaut.
Durch die Zusammenarbeit mit einem Sponsor aus dem industriellen Bereich,
der nicht nur eine überragende nationale, sondern auch internationale
Bedeutung habe, wird die Universität auf diesem Gelände und dieser
exponierten Innenstadtlage am Rande des Zoologischen Gartens eine Raumplanung
vorlegen, die der Bedeutung der Fläche angemessen ist.
Da die Bibliothek nicht mehr nur eine konventionelle Bibliothek, sondern
darüber hinaus ein Informations- und Kommunikationszentrum sein werde,
werden sich bei der künftigen Raumplanung von hier ausgehend neue
Strukturen der universitären Entwicklung ergeben. Dabei wird die TU
Berlin eine Planungsgemeinschaft mit der BVG, dem Zoo und der Bundesbahn
suchen und ihre Bedeutung als Wissenschaftsstandort der City-West stärken.
Im Rahmen der Unterzeichnung des Sponsorenvertrages mit dem Präsidenten der TU Berlin hob der Leiter des Zentralbereichs der Forschung und Entwicklung der VW AG, Udo-Willi Kögler, hervor, daß „Volkswagen hierdurch einen wirksamen Beitrag zur Stärkung der wissenschaftlichen Infrastruktur leisten will, die für exzellente Forschungsergebnisse und einen Spitzenstandort in der Wissenschaftlichen Ausbildung eine unbedingte Voraussetzung ist“. Hierbei sehe Volkswagen in Schwerpunktprojekten zur gemeinsamen öffentlichen und privaten Finanzierung wissenschaftlicher Einrichtungen einen zukunftsweisenden Weg mit wachsender Bedeutung, der für die Sicherung des Wirtschafts- und Hochschulstandortes Deutschland ein unverzichtbares Element geworden ist.
Auch Senator Peter Radunski begrüßte die Initiative der Beteiligten
und betonte, daß die Wiederaufnahme des Neubauvorhabens mit dem Willen
des Senats und des Parlaments erfolge. Er sagte seine Unterstützung
bei der weiteren Realisierung des Vorhabens zu.
In den nächsten Monaten werde es darauf ankommen, das alternative
Finanzierungskonzept zu konkretisieren und die nötige Überzeugungsarbeit
im politischen Raum zu leisten.
Die Vertragsunterzeichnung durch den Sponsor, bei dem er sich auch
herzlich bedanke, sei dazu ein erster wichtiger Schritt.
Mit der großzügigen Finanzspritze durch Volkswagen kann eine unendliche Geschichte ein Ende nehmen. Erinnern wir uns:
Dies war Anlaß für die TU Berlin, zusammen mit ihrer Fördergesellschaft, der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin, ein neues Finanzierungsmodell für die Universitätsbibliothek zu entwickeln. Es ging von der Einwerbung von Fremdmitteln (Sponsor) und einer Eigenfinanzierung von 50 % aus.
Mit der Gewinnung des Volkswagen-Konzerns als Sponsor für den Bau der Bibliothek, ist diese Rechnung aufgegangen.