[TU Berlin] Medieninformation Nr. 174 - 1. September 1999
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Hans Frankenthal: Erfahrungen nach dem Judenmord

Einladung zu der Vortragsreihe "Lebenszeugnisse"

Die Gesprächsreihe mit Zeitzeugen findet als gemeinsame Veranstaltung des Zentrums für Antisemitismusforschung und des Literaturforums im Brecht-Haus statt, in der Regel jeweils am letzten Donnerstag im Monat. Vorgestellt werden - durch Lesung, Gespräch und Diskussionen - Autorinnen und Autoren von Erinnerungen aus der jüdischen Lebenswelt. Die Themen reichen vom jüdischen Alltag und der Diskriminierung in der NS-Zeit über den Holocaust und das Exil bis hin zur Erfahrung des Überlebens und den Schwierigkeiten des Erinnerns. Im September findet in dieser Reihe eine Veranstaltung statt, auf die wir Sie gerne aufmerksam machen wollen.

Am 7. September 1999 diskutiert Hans Frankenthal mit Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin.

Zeit: 20.00 Uhr
Ort: Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestraße 125, 10115 Berlin

Hans Frankenthal wurde 1926 als Sohn eines jüdischen Viehhändlers im Sauerland geboren. Mit 14 Jahren wurde er zur Zwangsarbeit im Straßenbau herangezogen, bis man ihn und seine Familie nach Auschwitz deportierte. Dort mußte er zusammen mit seinem Bruder beim Aufbau der Buna-Werke der I.G. Farben in Monowitz arbeiten. Gegen Ende des Krieges kamen beide in die unterirdische Rüstungsfabrik des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora und schließlich nach Theresienstadt, wo sie von der Roten Armee befreit wurden. Die Eltern wurden in Auschwitz ermordet. Nach der Befreiung kehrt Hans Frankenthal in seinen Geburtsort Schmallenberg zurück. Dort setzt er sich mit den alten Nazis vor Ort - am Stammtisch und vor Gericht - unbeirrbar auseinander. Im Rahmen seiner Arbeit für den Zentralrat der Juden in Deutschland und seiner langjährigen aktiven Mitgliedschaft bei den kritischen Aktionären der "I.G. Farben in Liquidation", die noch immer um die Restituierung des alten Firmenvermögens streitet, setzt sich Hans Frankenthal mit Nachdruck dafür ein, auf das Schicksal der ehemaligen Zwangsarbeiter aufmerksam zu machen.

Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein und bitten Sie, in Ihrem Medium auf diese Lesung hinzuweisen.

Bitte leiten Sie diese Information auch an Ihre Kultur-/Feuilletonredaktion weiter.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Marion Neiss, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030/314-23904.