Intensive Kooperation mit Regionalregierung der Region Aysén/Chile geplant
Chile gehört zu den wirtschaftlich stärksten Ländern Südamerikas, dennoch ist der südlichste Andenstaat ein unterentwickeltes Land. Ein Drittel der Bevölkerung gilt als arm. Zu den ärmsten Teilen des Landes zählt die Region Aysén an der Küste Patagoniens im Süden. Es fehlt an Infrastruktur, Bildungswesen und wirtschaftlicher Entwicklung, aber auch an gesetzlichen Instrumenten für eine Entwicklungsplanung. Potential wäre in der Region durchaus vorhanden, vor allem in den Bereichen Tourismus, Wasserkraft und Fischerei. Eine Regionalplanung und eine den Ressourcen angemessene Weiterentwicklung ist dringend notwendig. Deshalb hat sich die Regionalregierung an die TU Berlin gewandt, um Unterstützung zu bekommen. Der Fachbereich 7 Umwelt und Gesellschaft hat diese Anfrage aufgenommen und will sein Potential für eine Zusammenarbeit zur Verfügung stellen.
Am 12. Januar 1999 wird nun eine hochrangige Delegation der Region Aysén, bestehend aus Vertretern der Regionalregierung, Parlamentsabgeordneten, Vertretern der Kommunen und der Universidad Católica de Valparaíso, die TU Berlin besuchen. Diese Zusammenkunft ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer intensiven Kooperation der TU Berlin mit der Region Aysén, an deren Ende die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages stehen soll. Der Dekan des Fachbereichs 7, Prof. Dr. jur. Gerd Schmidt-Eichstaedt, und der Gouverneur des Regionalrats von Aysén (Intendente de la XI Region), Carlos Sackel, werden bei dem Treffen eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnen.
Zu den ersten Aufgaben gehört die Erarbeitung eines Raumplanes für das Küstengebiet von Aysén und einer Entwicklungsstrategie, die auf den Raumplan abgestimmt ist. Beides soll im Rahmen des auf zwei Jahren angesetzten Projekts "Regionalplanung für die Region Aysén" umgesetzt werden. Die Regionalregierung stellt dafür Material und Personal zur Verfügung, während die TU Berlin sich zur technischen und methodologischen Hilfestellung verpflichtet, insbesondere durch die Bereitstellung eines zusätzlichen Expertenteams. Außerdem wird sich die TU Berlin um weitere Finanzierungshilfen bemühen.
Bei ihrem jetzt anstehenden Besuch am Fachbereich 7 Umwelt und Gesellschaft werden sich die Gäste vor allem über die Themen Kartographie als Grundlagen für Planung, Wasserkraft, Sicherung der Wasserqualität, nachhaltige Nutzung von Naturpotentialen sowie über erste Vorschläge für eine Regionalplanung in der Region Aysén informieren.